Niedersachsen

Knappe Mehrheit für Rot-Grün, FDP holt 10 Prozent APOTHEKE ADHOC, 20.01.2013 18:20 Uhr aktualisiert am 21.01.2013 08:39 Uhr

Klarer Einzug: Die FDP bleibt in Niedersachsen im Landtag. Eine Koalition mit der CDU wird knapp. Foto: Niedersächsischer Landtag
Berlin - 

Machtwechsel in Niedersachsen: Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis haben SPD und Bündnis 90/Die Grünen bei der Landtagswahl einen hauchdünnen Vorsprung erreicht und können damit die schwarz-gelbe Koalition an der Regierung ablösen. Für eine Überraschung sorgte die FDP, die 9,9 Prozent der Stimmen erhielt. Die Stimmleihkampagne der CDU zahlte sich für die Liberalen aus.

Die CDU bleibt nach deutlichen Verlusten mit 36 Prozent stärkste Kraft, die SPD kommt auf 32,6 Prozent. Die Grünen fahren mit 13,7 Prozent ihr bestes Ergebnis in Niedersachsen ein. Linke (3,1 Prozent) und Piraten (2,1 Prozent) verpassen den Einzug in den Landtag dagegen deutlich.

Während es zunächst so aussah, als würde es für CDU und FDP knapp reichen, kippte die Mehrheit am Ende: Schwarz-Gelb kommt zusammen auf 68 Sitze, SPD und Grüne auf 69 Sitze.

Um den Liberalen den Wiedereinzug ins Parlament zu ermöglichen, hatte die CDU im Schlussspurt des Wahlkampfs für den Koalitionspartner geworben. Mit Wirkung: Die FDP liegt deutlich oberhalb der letzten Umfragewerte, die CDU verliert 6,5 Prozentpunkte.

Die SPD konnte nur um 2,1 Punkte zulegen und fährt damit ihr zweitschlechtestes Ergebnis in Niedersachsen ein. Jeweils Parteibestwerte erreichen FDP (plus 1,8) und die Grünen. Mit einem Zugewinn von 5,5 Prozentpunkten ermöglicht die Ökopartei so den Machtwechsel in Niedersachsen.

Die FDP verdankt laut Infratest Dimap ihren Erfolg fast ausschließlich dem Koalitionspartner: 79 Prozent der FDP-Wähler gaben laut Umfrage ihre Erststimme der CDU. Damit dürfte FDP-Chef Philipp Rösler vorerst aus der Schusslinie sein. Für SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück bleibt die Situation in Berlin angespannt.