Arzneimittelfälschungen

Niederlande warnen vor „Internetpillen“ René Stüwe, 04.02.2009 13:13 Uhr

Berlin - 

In den Niederlanden, einer Vorreiternation in Sachen Internetapotheken, findet offenbar eine Neueinschätzung zum Versandhandel mit Arzneimitteln statt: Das Gesundheitsministerium in Den Haag warnt vor den Gefahren von gefälschten Medikamenten aus dem Internet. Bei der Aufklärungskampagne „Internetpillen“ können sich Verbraucher online über die Risiken von Arzneimittelfälschungen informieren. „Verbraucher sollten wissen, dass über das Internet vertriebene Arzneimittel häufig gefälscht sind“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber APOTHEKE ADHOC.

„Die Zahl der weltweit im Internet vertriebenen Arzneimittelfälschungen wird in den nächsten fünf Jahren um bis zu 90 Prozent steigen“, so die Sprecherin. Problematisch sei auch, dass die Internetseiten der Fälscher immer professioneller gemacht seien und die Plagiate zunehmend schwerer von den Originalen unterscheidbar seien. „Patienten sollten sich die Gefahren, die von gefälschten Arzneimitteln ausgehen, bewusst machen“, sagte die Sprecherin. Sichere, legal hergestellte Arzneimittel würden über Ärzte und Apotheker vertrieben.

Die Kampagne setzt auf Bildmaterial und Hintergrundinformationen; beispielsweise werden Fotos von echten und gefälschten Pillen gegenübergestellt. Zusätzlich werden Kontaktadressen und Ansprechpartner angeboten, um in Zweifelsfällen die Echtheit eines Medikaments prüfen zu lassen. Die Kampagne läuft noch bis Ende des Monats.