Niebler distanziert sich von Celesio APOTHEKE ADHOC, 17.06.2008 13:06 Uhr
Die CSU-Europaabgeordnete Dr. Angelika Niebler hat sich von einer Mitteilung der Celesio AG distanziert. Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern hatte gestern eine Schriftliche Erklärung zur Bedeutung der freien Berufe in Europa goutiert, die Niebler in das Europäische Parlament eingebracht hatte. „Ich bin überrascht, wie man unsere Erklärung lesen kann“, sagte Niebler gegenüber APOTHEKE ADHOC. „Auf mich wirkt das wie ein Versuch, auf das Boot aufzuspringen und den Text in eine völlig andere Richtung zu interpretieren.“
Celesio hatte den Vorstoß der EU-Parlamentarierin zum Anlass genommen, um eigene „zentrale Punkte“ vorzutragen: Aufgrund der Bedeutung der Dienstleistungen für die Bevölkerung sei es notwendig, die Qualität und Professionalität zu erhalten. Einige der freien Berufsgruppen hätten bei der „Abschaffung von ungerechtfertigten und unzulässigen Restriktionen“ bereits erhebliche Fortschritte gemacht. „Die Beseitigung dieser Restriktionen führt zu einem gestiegenen Wettbewerb, der die Auswahl, Qualität und Kosten der angebotenen Dienstleistungen verbessert“, so der Konzern.
„Ich weiß nicht, welche Erklärung die gelesen haben, aber bestimmt nicht unsere“, so die verwunderte Reaktion aus Nieblers Büro. „Meine Intention ist eine sichere Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und eine Stärkung der Selbstverwaltung. Apothekenketten sind überhaupt nicht meine Intention. Deutlicher kann man das eigentlich nicht formulieren“, stellt die Politikerin klar. „Wir haben in der Erklärung doch eindeutig formuliert, dass marktwirtschaftliche Interessen eben nicht dominieren sollen.“