Gesundheitsportal

Newsroom: Ministerium will Medien korrigieren

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Berlin -

Es gibt im Internet gute Informationsangebote zum Thema Gesundheit – nur muss man die finden und von den schlechten Angeboten unterscheiden können. Die Bundesregierung plant deshalb schon seit Langem die Einführung eines „nationalen Gesundheitsportals“ als zentrale Anlaufstelle im Internet. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) deshalb nun ein Konzept vorgelegt.

Dieses abschließende Konzept wurde bisher noch nicht veröffentlicht. Laut dem Ärzteblatt, das sich auf „gut informierte Kreise“ beruft, soll es jedoch im Wesentlichen mit dem bereits im Februar veröffentlichten Vorabkonzept identisch sein. Dieses wiederum folgte den Vorgaben des BMG: Da es für viele Bürger durchaus schwierig sei, verlässliche von falschen Gesundheitsinformationen zu unterscheiden, solle ein politisch und inhaltlich unabhängiges Portal zur zentralen Anlaufstelle für deutsche Nutzer werden.

Laut BMG-Vorgaben soll es deshalb ausschließlich Informationen enthalten, die qualitätsgesichert, nicht kommerziell und werbefrei sind. Im Hinblick auf Verständlichkeit sollen die Informationen auch für Menschen mit unterschiedlichen Anforderungen an Breite und Tiefe der Inhalte geeignet sein. Aufgeteilt werden sollen die Inhalte in sieben Module.

Zu denen gehören evidenzbasierte Gesundheitsinformationen, Prävention, Erklärungen zur Funktionsweise des deutschen Gesundheitswesens und die Bewertung aktueller Medienberichte. Letzteres soll nicht nur „Fachkreise entlasten“, sondern auch den Nutzern helfen, die Berichterstattung besser einzuschätzen und „der Öffentlichkeit die Fakten hinter den Schlagzeilen zu erklären“, denn: „Medienberichterstattung neigt dazu, je nach Situation entweder Vorteile oder Risiken zu überhöhen“, hieß es bereits im Vorabkonzept. „Die Folge ist, dass auch Medienberichte mit großer Reichweite die Sachlage (Evidenz) immer wieder nur unvollständig und verzerrt darstellen.“

Allerdings werde kein Anbieter alleine in der Lage sein, verlässliche Informationen zu allen Themenbereichen bereitzustellen, glaubt man im BMG. Deshalb sollen sich die „an Evidenz orientierten Anbieter“ auf gemeinsame Qualitätsstandards einigen, ein Akkreditierungsverfahren durchlaufen und als „Content-Partner“ ihre Inhalte auf einer kooperativen Plattform bereitstellen.

Neben fachlicher Aufklärung soll auch die Navigation zu Beratungsangeboten eine Rolle spielen. Die sei „ebenso wichtig wie die Sammlung guter Gesundheitsinformationen“, so Klaus Koch, Leiter des Ressorts Gesundheitsinformation im IQWiG. So soll es je ein Modul mit einem Navigator zu persönlichen und telefonischen Beratungsangeboten, einen Navigator zu Kliniken, Ärzten, Pflegeeinrichtungen und anderen Angeboten der Gesundheitsversorgung und einen Navigator zu laufenden klinischen Studien geben.

All das soll auch technisch auf der Höhe der Zeit stattfinden. Heißt: Multimedial, interaktiv und für die mobile Nutzung optimiert. Nur wie das Angebot heißen soll, ist wohl noch nicht abzusehen. „Solange Träger und Ausgestaltung des Portals nicht geklärt sind, können keine Empfehlungen für einen Namen des Portals gegeben werden“, schreibt das IQWiG dazu. Außerdem müssten gegebenenfalls Markenrechte geprüft werden, denn: „Im Bereich Gesundheit sind viele geeignete Domain-Namen bereits vergeben.“

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