Neuss

Gröhe spricht mit Apothekern

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Berlin -

Wenn man Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) treffen will, hat man in seiner Heimatstadt Neuss die besten Chancen. Apotheker aus dem Rheinkreis informierten mit der Straßenaktion „Antibiotika gezielt und richtig einsetzen“ Passanten über Einnahme und Wechselwirkungen der antibakteriellen Arzneimittel. Auch Gröhe besuchte den Stand in der Innenstadt.

In Gesprächen mit der Apothekerkammer Nordrhein hatte Gröhe zuvor den Einsatz von Antibiotika thematisiert. Die Kammer habe dann zu einem Aktionstag zu dem Thema angeregt, berichtet der Pressesprecher der Apotheker in Neuss, Christoph Napp-Saarbourg. Am vergangenen Freitag zwischen 11 und 17 Uhr stellten sich schließlich sieben Apotheker aus vier Neusser Apotheken Kundenfragen zu Antibiotika. Auch die Fortbildungsbeauftragte der Kammer, Annette van Gessel, war vor Ort.

Gröhe besuchte den Stand am Nachmittag ebenfalls für eine Stunde, um die Bedeutung des Themas zu unterstreichen. Er warnte insbesondere vor weltweiten Resistenzen. „Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, drohen die Behandlungsmöglichkeiten in ein Vor-Penicillin-Zeitalter zurückzufallen, mit dramatischen Konsequenzen“, sagte er. Daher seien klare Regeln für den Einsatz von Antibiotika in der Medizin und in der Tierhaltung nötig. Die Entwicklung neuer Antibiotika, alternativer Therapiemethoden und Tests zur Schnelldiagnostik müssten vorangetrieben werden.

Gröhe habe mit den Apothekern über den Medikationsplan und Vergütungsmodelle gesprochen, sagt Napp-Saarbourg.

Der Informationsstand sei gut besucht gewesen, denn am Freitag lockte ein Krammarkt Besucher in die Innenstadt. Sie interessierten sich besonders für die korrekte Einnahme von Antibiotika und Wechselwirkungen etwa mit kalziumreichen Lebensmitteln, berichtet Napp-Saarbourg. Das habe ihn überrascht: „Darüber informieren wir schon in der Apotheke intensiv – trotzdem fragten die Kunden explizit nochmals nach.“

Viele Passanten hätten auch die Infoflyer zu Antibiotika-Resistenzen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium mitgenommen, berichtet Napp-Saarbourg. Aufgrund des hohen Interesses wollen die Neusser Apotheker die Aktion im kommenden Jahr wiederholen.

Heute drehte sich Gröhes Tag um die Telemedizin: Zunächst besuchte er das Telemedizinzentrum der Uniklinik Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen. Anschließend ließ er sich gemeinsam mit den CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Rudolf Henke und Dr. Georg Kippels die Telenotarztzentrale der Feuerwehr Aachen zeigen. Ein Tablet-PC mit eingebauter Kamera, ein vernetztes EKG und eine Kamera im Rettungswagen machen es möglich, in Echtzeit Messwerte, Videobilder und Sprachnachrichten vom Einsatz an die Telenotarztzentrale zu übertragen.

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