Die Delegiertenversammlung der Landesapothekerkammer Hessen (LAK) hat vergangene Woche drei Resolutionen verabschiedet. So sollen die Rahmenbedingungen öffentlicher Apotheken verbessert, Fortbildungen niedrigschwelliger angeboten und der Prozess der Anerkennung von ausländischem Fachpersonal deutlich beschleunigt werden.
Um dem Apothekensterben schnellstmöglich entgegenzuwirken, und eine flächendeckende Arzneimittelversorgung zu erhalten, fordert die Delegiertenversammlung die neue Bundesregierung auf, die Rahmenbedingungen öffentlicher Apotheken zu verbessern. Folgende Kernpunkte wurden auf der Versammlung festgehalten:
Die Leistungen der Apotheken vor Ort sind unverzichtbar, ist man sich in Hessen einig. „Deren Bedeutung ist unmittelbar für die Gesundheitsversorgung, in der Folge daraus, jedoch auch für den sozialen Frieden und für Krisenzeiten unverzichtbar“, heißt es. „Wir begrüßen die Ergebnisse der Arbeitsgruppen von CDU/CSU und SPD zur Ausgestaltung eines Koalitionsvertrages. Wir fordern die zukünftigen Regierungsparteien auf, diese Ergebnisse schnellstmöglich umzusetzen.“
In der zweiten Resolution wurde beschlossen, dass sich alle Fortbildungen der Kammer in Zukunft grundsätzlich als Angebot an alle Berufsgruppen des pharmazeutischen Personals richten. Heißt konkret: Insbesondere PTA, Pharmazieingenieure und PhiP werden dazu angehalten, sich an den Fortbildungsveranstaltungen zu beteiligen. Somit können sie ihre pharmazeutischen Kenntnisse auf dem Stand der Wissenschaft und des Fortschritts halten. „Diese Maßnahme kommt insbesondere einer qualitätsgesicherten Patientenversorgung, aber auch dem gesamten Berufsstand zugute“, hieß es auf der Versammlung.
Zudem sei zu berücksichtigen, dass diese Berufsgruppen in der Regel in öffentlichen Apotheken und damit bei Mitgliedern der Landesapothekerkammer Hessen tätig seien. „Die Landesapothekerkammer Hessen wird bereits im Rahmen der Anmeldeverfahren diese Erweiterung der Zielgruppe entsprechend abbilden.“
In der Resolution 3 sprechen sich die Delegierten dafür aus, „den Weg ausländischer Kolleginnen und Kollegen auf den hessischen Arbeitsmarkt zu erleichtern, zu beschleunigen und qualitativ zu verbessern“, denn aktuell würden die Anerkennungsprozesse zu lange dauern. „Sie sind nicht planbar, was zu einem Standortnachteil hessischer Apotheken führt“, betont auch Dr. Nojan Nejatian, Delegierter des Hessischen Apothekerverbandes. „Unsere hessischen Kolleginnen und Kollegen brauchen vor allem für Ihre Apothekenteams zusätzliches Personal und wollen dafür auch gerne ausländische Kolleginnen gewinnen.“ Dieser Prozess müsse schnell und nachhaltig verbessert werden, fordern die Delegierten.
Eine weitere Forderung: „Um diesen komplexen Prozess mit zahlreichen Beteiligten, wie dem Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege und dem Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege, durch die Landesapothekerkammer im Rahmen ihrer Möglichkeiten nachhaltig positiv zu beeinflussen, beauftragen wir den Vorstand ausdrücklich, bei allen Beteiligten mit Nachdruck eine Verbesserung herbeizuführen.“
Parallel dazu solle eine Arbeitsgruppe im Bereich des Akademievorstandes angesiedelt werden. Diese solle insbesondere im Rahmen der Aus- und Fortbildung die ausländischen Kolleg:innen auf die zu absolvierenden Prüfungen vorbereiten und dem Vorstand inhaltlich in jeder Beziehung im Kontext mit der Anerkennung zuarbeiten.