Interessensvertretung

Neuer Verein: Freie Apothekerschaft APOTHEKE ADHOC, 02.07.2010 13:14 Uhr

Berlin - 

Die aktuellen Gesetzgebungsverfahren machen den Apotheken nicht gerade Mut, und die Berufsvertretung fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Mit der „Freien Apothekerschaft“ haben 15 Apotheker der Internet-Diskussionsgruppe Apothekenforum jetzt einen eigenen Verein gegründet, um sich auch in der Öffentlichkeit eine Stimme zu geben. Noch in diesem Monat soll es losgehen, die Eintragung des Vereins steht unmittelbar bevor.

Von der ABDA fühlten sich die Gründer nicht ausreichend vertreten, weil sie die Leistungen der Apotheker in der Öffentlichkeit und in der Politik nicht ausreichend ins Bewusstsein bringe, sagte Apothekerin Dr. Helma Gröschel, die Vorsitzende der Freien Apothekerschaft, gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Handlungsbedarf sieht Gröschel vor allem bei den Rabattverträgen und den Retaxationen. Auch das übereilt beschlossene Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) müsse „massiver Kritik“ unterzogen werden; die von der Regierung beschlossenen Kürzungen der Großhandelsrabatte seien ein „enormer Verlust“ für die Apotheken.

Der Verein will unter anderem Mitglied bei der Wettbewerbszentrale werden, damit eigene Anliegen im Zweifel auch juristisch durchgesetzt werden können. Um die medialen Kontakte soll sich Apotheker Dietmar Frensemeyer kümmern. „Es gibt jede Menge Themen, die man besetzen kann“, sagte er gegenüber APOTHEKE ADHOC. Bis zum Jahresende will der Verein deutlich mehr als 200 Mitglieder haben.