Kassenausgaben

Neuer AOK-Chef fordert Sparpaket dpa, 02.01.2009 12:30 Uhr

Berlin - 

Unmittelbar vor dem Start des Gesundheitsfonds haben die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) von der Bundesregierung ein umgehendes Sparpaket für das Gesundheitswesen verlangt. Es sei vordringlich, die für 2009 erwartete Finanzlücke im Gesundheitsfonds schnell zu schließen, sagte der neue Vorstandsvorsitzende des AOK- Bundesverbandes, Dr. Herbert Reichelt, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Sofortige gesetzliche Ausgabenbegrenzungen können dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.“ Auch nach 20 Jahren Kostendämpfungspolitik gebe es in allen großen Ausgabenbereichen im Gesundheitssystem noch Sparpotenziale.

Reichelt befürwortete auch Überlegungen, den Steuerzuschuss von bisher 4 Milliarden Euro um bis zu 10 Milliarden Euro auszuweiten. Die Unterfinanzierung des Fonds müsse „durch einen höheren Staatszuschuss gelöst werden, zusammen mit der Senkung des Beitragssatzes“. In den 15 Allgemeinen Ortskrankenkassen ist rund ein Drittel der Deutschen krankenversichert.

Reichelt, bislang stellvertretender Vorstandschef beim AOK-Bundesverband, hat zum Jahreswechsel die Nachfolge von Dr. Hans Jürgen Ahrens angetreten, der nach zwölf Jahren an der Spitze des Kassenverbandes pensioniert wurde. Reichelt arbeitet seit 1983 beim AOK-Bundesverband und war seit Sommer 2007 stellvertretender Vorstandsvorsitzender.