Apothekenhonorar

Nackte Apothekerin Nr. 3

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Berlin -

Aus Protest gegen die Honorarpläne hat eine weitere Apothekerin die Hüllen fallen lassen: Silke Hans aus Nordrhein-Westfalen will mit der Nacktaufnahme ihre Kunden zum Nachdenken provozieren. „Ich finde, dass man etwas tun muss. Es reicht nicht, nur auf die Politik zu schimpfen“, sagt die Inhaberin der Wasserburg Apotheke Rindern in Kleve. „Die 25 Cent sind ein Witz.“

 

Wie ihre Kolleginnen Gabriela Aures und Ann-Katrin Kossendey hält sich Hans ein großes Apotheken-A vor den Bauch. Das Foto trägt den Titel „Wir liegen am Boden – die Apotheker/ -innen Deutschlands“. Bei der Aufnahme habe sie sich bemüht weder aufreizend noch sexistisch zu wirken. „Ich weiß noch nicht, welche Wellen ich damit losgelöst habe“, sagt sie. Sie hoffe jedoch, das sich noch weitere Kollegen trauen werden. Ob es von ihrem Foto auch Plakate wie von Aures geben werde, sei noch offen.

Seit zehn Jahren leitet Hans die Apotheke in einem Ortsteil von Kleve. Ihr Einzugsgebiet umfasst etwa 4000 Menschen. Das vergangene Jahr sei wirtschaftlich besonders schlecht für sie ausgefallen, obwohl mehr Kunden in die Apotheke gekommen seien. „Ich bewege mich am Existenzminimum“, klagt Hans.

Das AMNOG mache ihr besonders zu schaffen. Auch die schlechteren Konditionen des Großhandels machten sich deutlich bemerkbar. Als kleine Dorfapotheke außerhalb des Stadtzentrums habe sie kaum Expansionsmöglichkeiten. „Die Überlegung liegt nahe, dass ich schließen werde und mich anstellen lasse“, so Hans.

Auch zum Streik ist Hans bereit: „Die Bevölkerung muss mit ins Boot geholt werden“, sagt sie. Nur so würden sie verstehen, wie ernst die Lage sei. Wenn es einen Arbeitskampf gebe, würde sie mit all ihren Mitarbeitern ganz vorne dabei sein. Diese müssten in dem Fall auch nicht um ihr Gehalt fürchten.

 

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