Die Notdienstpauschale steigt auf den bislang höchsten Wert: Für das vierte Quartal 2014 erhalten Apotheken 271,18 Euro für jeden Volldienst. Das hat der Geschäftsführende Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV) gestern beschlossen. Das Geld soll demnächst überwiesen werden.
Der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) hat zwischen Oktober und Dezember insgesamt 106.394 Notdienste gezählt, die von 20.199 Apotheken geleistet wurden. Damit beträgt die Gesamtausschüttung für diesen Zeitraum 28,85 Millionen Euro. Durchschnittlich erhält damit jede Apotheke rund 1400 Euro für die Notdienste.
Die Pauschale ist im Vergleich zum dritten Quartal deutlich gestiegen: Für den vorherigen Abrechnungszeitraum hatten die Apotheker 258,66 Euro pro Dienst erhalten, also genau 12,52 Euro weniger pro Dienst. Grund für den Anstieg dürfte auch die starke Grippesaison sein. Denn die Höhe der Notdienstpauschale hängt von der Anzahl der abgegebenen Rx-Packungen und der Zahl der geleisteten Dienste ab.
Der Notdienstzuschuss ist ein Festzuschlag von 16 Cent pro Rx-Packung. Damit ist umso mehr Geld zu verteilen, je mehr Rezepte in Apotheken eingereicht werden. Die 16 Cent vereinnahmen die Apotheken nicht selbst, das Geld fließt direkt in den NNF. Die Landesapothekerkammern melden die Zahl der tatsächlich geleisteten Notdienste pro Apotheke. Die Höhe der Pauschale variiert daher von Quartal zu Quartal. Vergütet wird jeder Volldienst von 20 Uhr bis 6 Uhr.
Die Auszahlungsbescheide für das letzte Quartal 2014 werden jetzt erstellt und zum Wochenwechsel zugestellt. Die Auszahlung des pauschalen Zuschusses soll laut NNF somit zeitgerecht zum Monatsende erfolgen.
Mit Einführung der Notdienstpauschale im August 2013 sollten vor allem Landapotheken gestärkt werden, die öfter Notdienst leisten, dabei aber weniger Kunden versorgen – und damit weniger Einnahmen erzielen. Von der Politik wurde den Apothekern ein Zuschuss von 120 Millionen Euro jährlich versprochen. Dieses Ziel wurde nicht erreicht: Insgesamt hat der Fonds für das erste volle Jahr gut 112 Millionen Euro ausgeschüttet.
Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn (CDU), hatte im Vorfeld des Deutschen Apothekertags (DAT) geäußert, die Politik behalte das Thema im Blick: „Drei Quartale sind abgerechnet, wir werden uns anschauen, wie viel am Ende unter dem Strich steht und ob es einen Nachschlag braucht“, so Spahn im September.
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