Am 1. Mai startet die Mitmachaktion „Rauchfrei im Mai“, initiiert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe. Die Berichterstatterin für Drogen- und Suchtpolitik der Grünen im Bundestag, Linda Heitmann, und Dirk Heidenblut, Berichterstatter für Drogen- und Suchtpolitik der SPD im Gesundheitsausschuss des Bundestags, begrüßen die Aktion.
Heidenblut hatte sich zuletzt noch als Befürworter der Cannabis-Legalisierung hervorgetan. Nun warnt er zusammen mit Heitmann vor den gesundheitlichen Folgen, die das Rauchen haben kann. Der aktuelle Aufruf zum rauchfreien Mai könne „dazu beitragen, öffentliches Bewusstsein für die gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens und Dampfens zu schaffen“, so das gemeinsame Statement. Dafür sei nicht nur jede:r Einzelne gefragt, sondern eben auch die Politik, die „in der Drogen- und Suchtpolitik die Verabredungen im Koalitionsvertrag in dieser Legislatur wirklich umzusetzen“ habe.
Bei einer wirksamen Verhältnisprävention bei Nikotin, Tabak und Alkohol stünden noch wesentliche Schritte noch aus, die nun angegangen werden müssten; dabei helfen soll eine Novellierung des Präventionsgesetzes. Dabei stehe vor allem der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Vordergrund. „Es braucht endlich konsequente Jugendschutzregelungen für Suchtmittelwerbung“, so Heitmann und Heidenblut. Werbung für Alkohol solle beispielsweise nur noch nachts ausgespielt werden. „Auch sollten wir den aus der Zeit gefallenen Paragrafen zum so genannten begleiteten Trinken aus dem Jugendschutzgesetz streichen.“
Auch bei E-Zigaretten und sogenannten Vapes, die explizit ein junges Publikum ansprechen, müsse stärker reglementiert werden. Eine strengere Werberegulierung soll hier den Kinder- und Jugendschutz fördern. „Dazu braucht es jetzt die Präventionsgesetznovelle zur Förderung der öffentlichen Gesundheit und als weiterer glaubwürdiger Bestandteil einer progressiven Gesundheits- und Drogenpolitik, wie sie die Ampel bereits bei der Cannabisteillegalisierung und Drug-Checking bewiesen hat“, so das gemeinsame Papier.
Bei der Aktion im Mai soll mit täglichen Informationen und Tipps Ausstiegswilligen dabei geholfen werden, rauch- oder dampffrei zu bleiben. Schirmherr der Aktion ist Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen.
127.000 tabakbedingte Todesfällen pro Jahr hat Deutschland zu verzeichnen. Tabakkonsum ist damit nach wie vor das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko überhaupt. Etwa 90 Prozent der Lungenkrebsfälle sind zudem dem Tabakkonsum zuzuschreiben. Nur noch bis heute können sich Raucherinnen und Raucher zur Aktion anmelden. Wer den Mai über rauch- oder dampffrei bleibt, hat zudem die Chance, bis zu 1000 Euro zu gewinnen.
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