AMG-Novelle

N-Größen, Reimporte, Blister und Nikotinersatz APOTHEKE ADHOC, 24.01.2012 12:14 Uhr

Berlin - 

Eigentlich stehen für Mitte 2013 die nächsten großen Änderungen für die Packungsgrößen an. Dann sollen die N-Größen auf ein reichweitendauerorientiertes System umgestellt werden: N1 für 10, N2 für 30 und N3 für 100 Behandlungstage. Nach massiven Protesten – Apotheker und  Hersteller hatten unter anderem vor Jumbo-Packungen gewarnt – ist die Kritik nun in der Regierung angekommen: Die Unionsfraktion rückt in ihrem Positionspapier zur AMG-Novelle von der geplanten Umstellung ab.

 

Man müsse im Auge behalten, ob die Überprüfung der Messzahlen zu den Packungsgrößen „im Sinne einer einfachen und praktikablen Lösung erfolgreich ist oder ob dieser Schritt nicht besser ganz ausgesetzt wird“, heißt es in dem Papier. Dabei dürften keine Wettbewerbsnachteile durch die Vorgabe der Packungsgrößen entstehen, wie etwa unterschiedliche Zuzahlungen auf Grund der Dosierung einzelner Medikamente.

Bei Importen will die Unionsfraktion den gesetzlichen Preisabstand von derzeit 15 Prozent beziehungsweise 15 Euro ändern: Bis Ende 2013 soll die Differenz auf 7,5 Prozent oder 15 Euro reduziert werden – so soll der Einsatz niedrigpreisiger Importe attraktiver werden. Zum 1. Januar 2014 soll der Abstand wieder erhöht werden: auf 15 Prozent beziehungsweise 30 Euro. Nach Mindereinnahmen für die Krankenkassen von 90 Millionen Euro für 2013 verspricht sich die Unionsfraktion ab 2014 Einsparungen von rund 70 Millionen Euro pro Jahr.

Bei der Verblisterung sollen mit einer Rahmenempfehlung auf Bundesebene Verträge über eine zusätzliche Vergütung der Dienstleistung gefördert werden. Außerdem soll die Erstattung von Präparaten zur Raucherentwöhnung nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.