Krankenhausinfektionen

MRSA-Screening für Klinikpatienten

, Uhr

Patienten mit Risiko für bestimmte gefährliche Infektionen sollen nach einem Vorstoß aus der FDP generell untersucht werden. Bei einer Klinikeinweisung sollten sie im Falle eines Erregerfunds stets isoliert und sorgfältig behandelt werden. Ein entsprechender Vorschlag der FDP-Abgeordneten Jens Ackermann und Lars Lindemann zielt auf Keime, die gegen Antibiotika resistent sind, wie MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus).

„Viele Menschen haben diese Keime auf der Haut, doch zur Gefahr werden sie erst bei den Kranken und Schwachen“, erklärten die Abgeordneten. Zunächst sollten Risikogruppen definiert werden. Die Untersuchung auf solche Keime sollten dann in der Regel die Hausärzte machen. Nur das vorgeschlagene Verfahren könne die Gefahr bannen, dass in Kliniken eingeschleppte Keime andere Patienten gefährden.

Notfallpatienten sollten weiter ohne Vorlauf im Krankenhaus behandelt werden. In der Medizin gelten Patienten mit großen Wunden, Kathetern, chronischer Pflegebedürftigkeit oder Dialysepatienten als potenziell gefährdet.

Auch in einem anderen Punkt gehen die beiden Mitglieder des Gesundheitsausschusses über Eckpunkte der Unions- und FDP-Fraktion für mehr Klinikhygiene hinaus. Sie wollen eine bundeseinheitliche Hygieneverordnung. Die bisherigen Pläne sehen eine Gesetzesänderung vor, die lediglich den Ländern den Erlass eigener Hygieneverordnungen erleichtern soll. Darin sollen etwa spezielle Beauftragte in Kliniken für regelmäßige Desinfektionen von Händen und Ablagen vorgeschrieben werden. Bis zu 15.000 Menschen sterben nach Koalitionsangaben jährlich bundesweit an Klinikinfektionen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Mehr Pharmaziestudienplätze in Sachsen
Köpping: Jede Apotheke braucht Apotheker

APOTHEKE ADHOC Debatte