Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery sieht die seit Jahresbeginn vorgeschriebenen Terminservicestellen für Patienten als gescheitert an. „Das Modell der Terminservicestellen ist ein Flop“, sagte er der Rheinischen Post. So wie sie konstruiert seien, mit hohem EDV-Aufwand, werde man sie wahrscheinlich bald wieder einstampfen müssen. Die Patienten nähmen die Terminservice-Stellen kaum in Anspruch, kritisierte Montgomery. „61.000 Anfragen im ersten Halbjahr – das ist so gut wie nichts.“
Er plädiere aber nicht dafür, den Service ganz abzuschaffen, sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK). Aus seiner Sicht wäre es sinnvoll, wenn „auf einem administrativ niedrigerem Niveau Kammern und Kassenärztliche Vereinigungen den Versicherten weiter bei der Terminsuche helfen“. Das hätten Ärzte unabhängig von Terminservicestellen auch früher schon gemacht.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) sind seit Jahresbeginn verpflichtet, Terminservicestellen anzubieten. Wenn ein Kassenpatient Schwierigkeiten hat, in überschaubaren Zeiträumen einen Termin beim Facharzt zu bekommen, kann er sich an die Stellen wenden. Diese müssen innerhalb von zwei Wochen einen Termin vermitteln, auf den der Patient dann nicht länger als vier Wochen warten muss. Zudem muss die Arztpraxis in einer zumutbaren Entfernung liegen. Der Patient kann den Termin aber nicht bei seinem Wunscharzt erwarten.
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