SPD-Politikerin in Apotheke

„Momentan bleibt weniger als Angestelltengehalt übrig“

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Berlin -

Herausforderungen der Digitalisierung, Einführung des E-Rezepts und zu bewältigende Lieferengpässe: Apotheken stehen unter großem wirtschaftlichem Druck – und das gefährdet die Versorgungssicherheit. Apothekerin Grit Enke-Schwarze, die auch im Vorstand des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt (LAV) tätig ist, hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Kathrin Budde in ihre Apotheke eingeladen, um die Probleme direkt vor Ort aufzuzeigen.

Besonders Lieferengpässe würden – auch auf Grund des hohen bürokratischen Aufwandes – enorm viel Zeit beanspruchen, so Enke-Schwarze. Sie selbst habe zum Beispiel immense Problem, lebenswichtige Arzneimittel für Patienten nach einer Organtransplantation zu bekommen. „Ein nicht lieferbares Arzneimittel kann ich dann international einkaufen. Dafür muss ich jedoch zuerst drei Angebote von unterschiedlichen Importeuren einholen. Dann nehme ich das preiswerteste, muss es aber zuvor auch noch von der Krankenkasse absegnen lassen. Dieser Vorgang ist sehr bürokratisch und dauert bis zu 14 Tage,“ beschreibt Enke-Schwarze die Situation. Es könne durch diesen Vorgang zwischenzeitlich dazu kommen, dass Patienten unterversorgt seien.

Notprogramm statt Filialapotheken

Enke-Schwarze kritisiert auch die angedachten Strukturreformen aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) für die Apotheken. „Diese angedachten Filialapotheken nutzen niemanden. Sie helfen uns auch nicht, die bestehenden Versorgungsprobleme zu lösen.“ Sie fordert dagegen ein Notprogramm, um die Inflation auszugleichen und wieder eine wirtschaftliche Basis für die Apotheken zu schaffen. Nur wenn sich die finanzielle Situation verbessere, können die Mitarbeiter ordentlich bezahlt und genügend Fachpersonal eingestellt werden, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. „Momentan jedoch bleibt mir ein Gehalt unterhalb dem meiner Angestellten übrig. Da läuft jetzt eine Menge schief, denn die Risiken trage ich ganz allein“, erklärt Enke-Schwarze.

Draht nach Berlin

Die Politikerin begrüßte den Austausch vor Ort. „Ich werde das Gespräch mit unseren Gesundheitspolitikern der Bundestagsfraktion suchen und ihnen Ihre Probleme näherbringen“, versprach die Abgeordnete und bat darum, weiterhin bei bestehenden Fragen und Problemen informiert zu werden.

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