Mobile Teams ohne Impfzentren Alexandra Negt, 05.08.2021 13:42 Uhr
Ende September schließen die Impfzentren bundesweit. Einige Länder stellen den Betrieb in einzelnen Zentren bereits jetzt ein. Gleichzeitig sollen die mobilen Teams, die bisher in der Verantwortung des jeweils angeschlossenen Zentrums gearbeitet haben, bald Auffrischimpfungen in Alten- und Pflegeheimen vornehmen. Der genaue Ablauf ist unklar.
Wer einen Blick in die neuen Impfpässe wirft, der wird zahlreiche Zeilen für eine Corona-Schutzimpfung entdecken. Auch der aktuelle wissenschaftliche Stand zeigt, dass eine Auffrischimpfung, insbesondere für ältere Menschen, zum Erhalt eines ausreichenden Impfschutzes sinnvoll ist. Innerhalb der Gesundheitsministerkonferenz wurde diskutiert, dass die ersten Drittimpfungen bereits im September erfolgen sollen.
Wie zu Beginn der Impfkampagne müssten auch dieses Mal Rahmenbedingungen festgelegt werden, wer wann Anspruch auf eine weitere Injektion hat. Generell gehen Mediziner:innen davon aus, dass ältere und immunsupprimierte Menschen vorrangig geimpft werden sollen, da sie wahrscheinlich einen geringeren Impfschutz aufweisen. Das BMG will Drittimpfungen nach Plan – Risikogruppen sollen zuerst geimpft werden.
Wenn die Impfzentren schließen, kommen jedoch ganz neue Herausforderungen auf die verbliebenden Mitglieder der mobilen Teams zu. In den meisten Bundesländern existieren keine extra Arbeitsverträge für „Mobile Impfteams“. Die Einteilung wer stationär und wer mobil aufbereitet, dokumentiert und impft, wurde vor Ort entschieden. Ab Oktober werden die zentralen Anlaufpunkte für die Ärzt:innen, Apotheker:innen und weiteren Mitglieder der Impfteams fehlen.
Das BMG verweist darauf, dass die Impfzentren in der Verantwortung der einzelnen Länder liegen, somit würde sich auch die Umsetzung der zweiten mobilen Phase von Land zu Land unterscheiden. Die generelle Impfstoffversorgung hingegen wird bisher auf Bundesebene geregelt und gewisse Strukturen will das BMG auch nach der Schließung der Zentren beibehalten: „Das Zentrallager der Bundeswehr in Quakenbrück wird vorerst weiterhin in die Versorgung eingebunden bleiben.“
Bei der Versorgung mit Vakzinen solle es nun schnell gehen: „Mobile Teams erhalten die Impfstoffe derzeit von den Ländern aus den entsprechenden Länderkontingenten zugeteilt, also zum Beispiel aus Impfzentren“, erklärt ein Sprecher des Ministeriums, „Bund und Länder prüfen jedoch derzeit, wie die Impfzentren beziehungsweise Mobilen Impfteams sowie der öffentliche Gesundheitsdienst spätestens ab dem 1. Oktober 2021 in die Versorgung mit Impfstoffen über die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel eingebunden werden können.“
Auf die Frage nach der Kostenübernahme der Drittimpfung konnte das BMG aktuell keine Antwort geben.