ABDA: „Phase großer Einigkeit“ Lothar Klein, 30.06.2016 19:47 Uhr
Bei vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen hat die ABDA-Mitgliederversammlung den Haushalt für 2017 genehmigt. Eine ausführliche und kritische Diskussion gab es über die Absicht der ABDA, einen neuen News-Room und dafür eine Extra-Planstelle in der Öffentlichkeitsarbeit zu schaffen. Beigelegt wurde der Streit mit der Landesapothekerkammer Brandenburg über die Beitragszahlung. „Wir haben uns gütlich geeinigt“, sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt im Anschluss an die Mitgliederversammlung. Offen ließ er, ob er sich als ABDA-Präsident zur Wiederwahl stellt.
Über die Details der Einigung mit Brandenburg wollte Schmidt nichts verraten. Die Kammer hatte aus Unzufriedenheit über die Arbeit der ABDA die Zahlung ihres Beitrags für das zweite Quartal halbiert. Offenbar läuft die Einigung aber darauf hinaus, künftig die Kommunikation zwischen Berlin und Potsdam zu verbessern und nicht brieflich abzuwickeln. Im Gegenzug könnte die Kammer ihre Beitragszahlungen wieder in vollem Umfang aufnehmen, wenn die Probleme aus der Welt sind und die Kammerversammlung einen entsprechenden Beschluss fasst.
In der Diskussion über den neuen News-Room gab es laut Schmidt „sehr viele und kritische Anmerkungen“. Die Diskussion sei jedoch „sehr konstruktiv verlaufen“. Die ABDA habe ihre Absicht dargelegt, künftig ihre Kommunikation „quantitativ und in der Tiefe“ auszubauen. Bis zum Jahresende soll dafür ein Konzept erarbeitet werden. Starten soll der News-Room im Laufe des Jahres 2017. In der Diskussion hätten viele kritische Anmerkungen entkräftet werden könne, so Schmidt.
Der ABDA-Präsident sieht die durch die Mitgliedsorganisationen vertretene Apothekerschaft heute insgesamt „geschlossener als vor zehn Jahren“. Die Möglichkeit zur kritischen Diskussion sei „ein gute Zeichen für die ABDA-Kultur.“ Schmidt: „Wir befinden uns in einer Phase großer Einigkeit.“ Das beruhe zum Teil auf den größer geworden „externen Herausforderungen“.
Mit der Zustimmung der ABDA-Mitgliederversammlung steigen die Beiträge von Kammer und Verbänden an die ABDA im Jahr 2017 um 3,3 Prozent auf über 16 Millionen Euro. Begründet werden die Steigerungen insbesondere mit vier Neueinstellungen, die die Personalkosten erhöhen. Für die Öffentlichkeitsarbeit, das Verbandssekretariat und die Abteilung Verträge sollen neue Stellen geschaffen werden.
Damit führe die ABDA die auf der Klausurtagung im Jahr 2013 beschlossene Wachstumsstrategie fort, so Schmidt. Damals stimmten die Mitgliedsorganisationen zu, der ABDA jährlich moderate Etaterhöhungen zu bewilligen, „damit die ABDA wachsen kann“, so Schmidt.
Schmidt betonte, mit dem Haushalt 2017 sei der letzte Etat seiner ersten Amtszeit als ABDA-Präsident beschlossen worden. Offen ließ Schmidt auf Nachfrage, ob er eine weitere Amtszeit bei den Wahlen im Dezember anstrebt. „Das wird meine Frau als erste erfahren.“