Der bayerische Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) hat erneut eine Abschaffung des erst im Januar gestarteten Gesundheitsfonds gefordert. In einem Gastkommentar für „Bild am Sonntag“ schrieb er, im Gesundheitswesen herrsche Chaos. „Es besteht akut die Gefahr, dass die Spitzenmedizin in Deutschland zerfällt. Schuld daran ist eine gigantische neue Gesundheitsbürokratie, in deren Mittelpunkt der Gesundheitsfonds steht. Die Idee des Fonds führt ins Nirwana von Zentralismus und Umverteilung.“
Der Fonds sei ohnehin nur als Zwischenlösung gedacht gewesen, so Söder. Seine Abschaffung müsse die „Grundlage für ein gemeinsames Wahlprogramm der Union sein“. Um Ärzte und Patienten wieder für die Union zu gewinnen, sei ein „entideologisiertes Konzept“ notwendig. Söder: „Es braucht einen Neuanfang. Die Ärzte brauchen eine freie Gebührenordnung statt eines völlig intransparenten Honorarsystems.“
Wie das Magazin „Focus“ berichtet, wollen die 17 Vorsitzenden der Geldverteilstellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) am 26. März bei einem Sondertreffen zum Honorarsystem über neue Strukturen beraten. Die Initiative dazu kam aus Bayern, wo der KV-Vorsitzende Axel Munte „die Fachärzte aus dem System führen“ will. Als Alternative zur zentralen Abrechnung schweben ihm Verträge zwischen einzelnen Fachgruppen und Krankenkassen vor. In Bayern klagen besonders viele Ärzte über bevorstehende Honorareinbußen.
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