Pick-up-Apotheken

Ministerium hat kein Problem mit DocMorris-Pick-up Alexander Müller, 01.09.2011 11:20 Uhr

Berlin - 

DocMorris will das eigene Pick-up-Konzept in den Apotheken der Markenpartner ausweiten. Gegen die ersten beiden Test-Apotheken in Schleswig-Holstein würde die Landesapothekerkammer gerne juristisch vorgehen. Doch die Aufsicht will nicht aktiv werden. Das zuständige Sozialministerium habe mitgeteilt, dass es keinen Verstoß erkennen könne und deshalb keine rechtlichen Schritte gegen die DocMorris-Apotheken einleiten werde, sagte Frank Jaschkowski, Geschäftsführer der Apothekerkammer, gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Die Apothekerkammer könnte zwar selbst berufsrechtliche Schritte gegen die Apotheker einleiten. Die Aussichten auf Erfolg im berufsgerichtlichen Verfahren stünden aber Jaschkowski zufolge wohl nicht besonders gut. Denn die Richter würden sehr wahrscheinlich die zuständige Aufsichtsbehörde als Sachverständige hinzuziehen - und deren Position sei klar.

Der Kammer sind die Hände gebunden: „Aus unserer Sicht verstößt das Konzept gegen das Gesetz, aber wir sind in der Sache leider etwas ausgebremst“, so Jaschkowski. Schließlich müsse man auch die Position der Aufsichtsbehörde respektieren.

Aufgegeben hat die Kammer aber noch nicht, zumal man auch im Ministerium das Thema Pick-up grundsätzlich kritisch sehe. „In unseren Augen muss der Druck der Kammern und Verbände, Pick-up-Stellen insgesamt zu verbieten, größer werden“, so Jaschkowski. Die Kammer hofft darauf, dass doch noch rechtliche Voraussetzungen dafür geschaffen werden, Pick-up zu verbieten. Immerhin habe sich die Gesundheitsministerkonferenz der Länder für ein Verbot ausgesprochen.

Auch Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) habe zuletzt erneut angekündigt, dass er die Abholstellen verbieten lassen will. Daran müsse sich der Minister messen lassen, so Jaschkowski. In Schleswig-Holstein ist mit Sozialminister Dr. Heiner Garg ebenfalls ein FDP-Mann für Pick-up zuständig. Garg ist auch stellvertretender Ministerpräsident des Landes.