Nicht nur Verständnis, sondern auch Unterstützung für den Apothekenprotest kommt jetzt aus der Politik: Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) versprach, sich für eine Honoraranpassung stark zu machen.
„Für eine flächendeckende medizinische Versorgung in Brandenburg sind Apotheken unverzichtbar. Sie sind für viele Menschen ein wichtiger Anlauf- und Beratungspunkt bei vielerlei gesundheitlichen Problemen“, so Nonnenmacher. Das gelte ganz besonders im ländlichen Brandenburg, wo jede Apothekenschließung besonders schmerzlich wäre. „Noch ist die Versorgung im Land stabil. Damit dies so bleibt, setzt sich das Land Brandenburg auch weiterhin für eine Neuvergütung für Apotheken ein.“
Ihr Ministerium wies öffentlich auf den ankündigten Kurzstreik am Mittwochnachmittag hin: Wegen eines erneuten bundesweiten Protests würden auch in Brandenburg zahlreiche Apotheken zwischen 13 und 16 Uhr geschlossen bleiben. „Die Landesapothekerverbände haben die Apotheken dazu aufgerufen, nachmittags ihre Türen zu schließen. Apothekerinnen und Apotheker wollen mit ihrem Protest der Forderung nach Anpassung der Vergütung für Apotheken im Zuge der allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten Nachdruck verleihen.“ Weil die Vergütung der Apotheken seit vielen Jahren nicht angepasst wurde, sei deren Zahl in Deutschland rückläufig. „Auch im Land Brandenburg ist die Anzahl der Apotheken von 580 im Jahr 2013 auf aktuell 544 (August 2023) gesunken.“
Die Versorgung werde am Mittwochnachmittag über die Notdienstapotheken gesichert sein. „Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich viele Apotheken an der Protestaktion beteiligen und zumindest zeitweise geschlossen haben.“
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