Milliarden-Überschuss erwartet Alexander Müller, 03.12.2007 16:28 Uhr
Die Krankenkassen haben in den ersten neun Monaten 2007 einen Überschuss von 173 Millionen Euro erwirtschaftet, berichtet das Bundesgesundheitsministerium (BMG). Demnach stehen Einnahmen von rund 113,6 Milliarden Euro Ausgaben von rund 113,4 Milliarden Euro gegenüber. Für das Gesamtjahr rechnet das Ministerium mit Einsparungen „auch bei vorsichtiger Schätzung in der Größenordnung wie im vergangenen Jahr“, sagte ein Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. 2006 hatten die Kassen in den ersten neun Monaten noch ein Defizit von 300 Millionen Euro verbucht und dann im Gesamtjahr einen Überschuss von 1,63 Milliarden Euro erzielt. Im vierten Quartal profitieren die Kassen von Einmalzahlungen wie dem Weihnachtsgeld und einer günstigen Beschäftigungslage. Weitere 1,25 Milliarden Euro fließen in diesem Jahr mit der zweiten Tranche des pauschalen Bundeszuschusses in die Kassen der Versicherungen und bessern das Ergebnis bis zum Jahresende auf.
Vor allem die Betriebskrankenkassen (BKK) können diese zusätzlichen Mittel gut gebrauchen: Die BKK mussten von Januar bis September ein Minus von fast 350 Millionen Euro hinnehmen. "Wir gehen am Ende des Jahres von einer schwarzen Null aus", sagte Florian Lanz, Sprecher des BKK-Bundesverbandes gegenüber APOTHEKE ADHOC. Das beste Finanzergebnis fuhren laut BMG die Ortskrankenkassen (AOK) mit einem Überschuss von 610 Millionen Euro ein. Allerdings sei das GKV-Gesamtergebnis noch um den Risikostrukturausgleich-Saldo bereinigt, erklärte ein Ministeriumssprecher.
In einer Pressemitteilung zeigte sich das BMG allerdings zuversichtlich, dass Ende 2008 - also pünktlich zum Start des Gesundheitsfonds - alle Kassen schuldenfrei sein werden. Der Beitragssatz stieg in den ersten drei Quartalen durchschnittlich um 0,6 Punkte, was einem Einnahmeplus von knapp 5 Prozent pro Versichertem entspricht, teilte das Ministerium mit.