Praxishonorare

Milliarden-Angebot für Ärzte

, Uhr aktualisiert am 14.09.2012 18:07 Uhr
Berlin -

Die Kassenärzte haben doch Aussichten auf ein Milliarden-Plus im kommenden Jahr. Das Paket, über das Ärzte und Krankenkassen-Vertreter derzeit verhandeln, habe ein Volumen von rund einer Milliarde Euro, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Freitag aus Verhandlungskreisen. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verdreifachten die Kassen ihr Angebot auf 900 Millionen Euro. Offiziell wollten beide Seiten dazu nichts sagen. „Zu Spekulationen äußern wir uns nicht“, sagte ein KBV-Sprecher.

 

Die Mediziner wollen vorerst von weiteren Protestaktionen absehen: „Wir nehmen zur Kenntnis, dass sich die Verhandlungspartner auf einen neuen Verhandlungstermin geeinigt haben und ein verbessertes Angebot der Kassen auf dem Tisch liegt. Bis zum nächsten Verhandlungstermin Anfang Oktober werden alle Protestmaßnahmen der Ärzteverbände ausgesetzt“, so Dr. Dirk Heinrich, Sprecher der Allianz deutscher Ärzteverbände und Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes.

Der NAV-Virchowbund hatte in der vergangenen Woche im Auftrag von 30 ärztlichen Fachverbänden die Streikbereitschaft unter den Ärzten abgefragt. Rund 50.000 Mediziner hatten sich beteiligt, 75 Prozent davon wollten ihre Praxis schließen.

Schon zuvor hatten die Mediziner gegen die Entscheidung des Erweiterten Bewertungsausschusses protestiert, die Honorare der Niedergelassenen um 0,9 Prozent zu erhöhen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte 3,5 Milliarden Euro (plus 11 Prozent) geltend gemacht.

Am Nachmittag hatte der GKV-Spitzenverband mitgeteilt, dass die Verhandlungen mit den Ärzten auf Anfang Oktober verschoben worden seien. Man wolle nun neue Fakten prüfen, hieß es.

Trotzdem wollen sich die Ärzte weiter für einen Streik bereit halten, falls das neue Angebot der Kassen nicht ausreichend ist: „Die Vorbereitung der Protestaktionen wird im Hintergrund fortgesetzt. Die niedergelassenen Ärzte halten sich weiterhin bereit, notfalls ihre Praxen zu schließen.“

 

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