Apothekerlobby

Michels ruft BVDAK zur Räson

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Berlin -

Rund um die Novellierung der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) gab es eine Kakophonie an Meinungen aus der Apothekerschaft. Vor allem der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) hatte sich beherzt in die Diskussion eingebracht – und wegen der guten Kontakte von Verbandschef Dr. Stefan Hartmann zur FDP auch Gehör gefunden. Auch im Lager der ABDA gab es Alleingänge: Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) hatte eine eigene Stellungnahme abgegeben. Nun hat AVWL-Chef Dr. Klaus Michels mehr Zurückhaltung vom BVDAK gefordert und den Alleinvertretungsanspruch der Verbände verteidigt.

 

Die bewährte Aufgabenteilung zwischen Apothekerverbänden und den Branchenkooperationen müsse beibehalten werden, so Michels beim Jahreskongress des BVDAK in München. Politik und Vertragsgeschäft mit den Krankenkassen seien ausschließlich Sache der Verbände. Die Kooperationen könnten dagegen im Einkauf und Marketing wichtige Aufgaben übernehmen. Beide sollten bei ihren „Kernkompetenzen“ bleiben, forderte der AVWL-Chef.


Trotzdem hatte Michels in Sachen Marketing einen Ratschlag für die Kooperationen: Er warnte davor, den Qualitätswettbewerb durch eine Preisschlacht zu ersetzen. „Das ist kaufmännischer Unsinn und hat mit einem Heilberuf gleich gar nichts zu tun.“ Durch Angebote wie „20 Prozent auf alles“ werde das Bewusstsein der Bevölkerung zerstört, dass Arzneimittel eine Ware besonderer Art sind.


Ebenfalls kein Verständnis hat Michels für Pick-up-Konzepte in Apotheken: Im Bereich der verschreibungspflichtigen Arzneimittel gebe es aus guten Gründen keinen Preiswettbewerb. Jeder vermeintliche kurzfristige Vorteil aus dieser rechtlichen Grauzone werde sich für die Apotheke „mehr als 24 mal rächen“, wenn dieses Beispiel Schule mache, so der AVWL-Chef.

 

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