Heute Praxen teilweise geschlossen

MFA: Praxis-Personal im Warnstreik

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Berlin -

Arzthelferinnen und -helfer sind heute zum Warnstreik aufgerufen. Erstmals in seiner Geschichte hat der Verband medizinischer Fachberufe (VMF) die bundesweit 330.000 Medizinischen Fachangestellten (MFA) in der ambulanten Patientenversorgung aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Kundgebungen sind unter anderem in Berlin, Hamburg und Dortmund geplant.

Weil nur ein kleiner Teil der Angestellten gewerkschaftlich organisiert sei und es zudem für Mitarbeiter:innen in kleinen Betrieben wie Arztpraxen oft schwierig sei, ihr Streikrecht durchzusetzen, sei nicht absehbar, wie groß die Beteiligung werde, sagte eine Sprecherin des Verbands am Dienstag. Zudem fehlten Erfahrungswerte. In betroffenen Praxen sei jedoch mit erheblichen Verzögerungen bei den Abläufen und längeren Wartezeiten zu rechnen. Manche Praxen sollen sogar ganz geschlossen bleiben.

Zu den Arbeitsbereichen gehören neben Anmeldung und Terminvergabe auch die Assistenz bei Untersuchungen, Behandlungen und chirurgischen Eingriffen. Die MFA sind den Angaben nach außerdem zuständig für Dokumentation, Hygienemaßnahmen, Praxismanagement und Abrechnungen.

Dass die MFA nun streiken – konkret für mehr Geld, indirekt damit aber auch für eine höhere Vergütung der Praxen – unterstreicht die aktuellen Forderungen der Ärzteverbände. Daher unterstützt der Virchowbund den Arbeitskampf des VMF und ruft alle Praxisinhaber dazu auf, den heutigen Streik so weit wie möglich zu unterstützen.

„Die Praxen sind chronisch unterfinanziert. Das bekommen auch unsere MFA täglich zu spüren“, sagt der Virchowbund-Vorsitzende Dr. Dirk Heinrich. „Gleichzeitig steigen bei ihnen Stress und Arbeitsbelastung ins Unerträgliche. Viele orientieren sich trotz Liebe zu ihrem Beruf um und verlassen die ambulante Versorgung.“

Der Beruf der MFA müsse im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen attraktiver und konkurrenzfähig werden. „Die mangelnde Wertschätzung der Politik gegenüber den MFA ist nur die Spitze des Eisbergs. Obendrein beschleunigen die Probleme den ohnehin wachsenden Fachkräftemangel. Letztlich ist damit die gesamte unmittelbare, wohnortnahe Versorgung bedroht – und das trifft wiederum alle“, so Heinrich.

Die MFA hätten in den letzten Monaten die Protestmaßnahmen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte unterstützt. Derzeit ist es das gemeinsame Ziel von Praxisärzten und MFA – als Arbeitgeber und Arbeitnehmer – die ambulanten Strukturen in Deutschland durch Praxisärzte zu erhalten.

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