Rabattverträge

Merck gibt Rabatt für Rebif Désirée Kietzmann, 03.06.2009 18:11 Uhr

Berlin - 

Die Barmer muss künftig weniger als bislang zahlen, wenn ihre Versicherten das Multiple-Sklerose-Präparat Rebif (Interferon beta-1a) verordnet bekommen. Der Darmstädter Hersteller Merck Serono hat eigenen Angaben zufolge einen Rabattvertrag für alle Formen des Zytokins mit der Krankenkasse geschlossen. Die Vereinbarung trete ab sofort in Kraft und sei unbefristet, teilte der Konzern mit. Künftig entfalle damit auch die gesetzlichen Zuzahlung für Rebif für alle Barmer-Versicherten.

Der Vertrag schließe die Versorgung von Barmer-Versicherten mit anderen Interferonen nicht aus, erklärte eine Sprecherin der Krankenkasse gegenüber APOTHEKE ADHOC. „Wir können nicht in die Behandlungshoheit des Arztes eingreifen.“ Dennoch seien die Ärzte angehalten, das rabattierte Präparat zu verschreiben, wenn es aus medizinischer Sicht geboten und richtig sei.

Wegen ihres hohen Preises und fehlender Generikakonkurrenz sind Interferone für die Kassen interessante Wirkstoffe für Rabattverträge über Originalprodukte. In der vergangenen Woche hatte der Leverkusener Hersteller Bayer mitgeteilt, zum 1. Juli Rabattverträge über Betaferon (Interferon beta-1b) mit der DAK, verschiedenen AOKen sowie diversen Betriebskrankenkassen geschlossen zu haben.