Neuer Name, neue Retaxstelle: Seit Jahresbeginn firmiert die BKK VBU als „Meine Krankenkasse“ (BKK mkk), jetzt sucht die Kasse einen externen Dienstleister für die Abrechnungsprüfung der Apotheken sowie die Verordnungsprüfung der Praxen. Der Vertrag soll zum 1. Januar starten und bis zu drei Jahre laufen. Man hat hohe Ansprüche, den Zuschlag gibt es aber für den günstigsten Preis.
Man suche einen „verlässlichen und kompetenten externen Dienstleister“, der „unterstützende Dienstleistungen im Bereich der Arzneimittelabrechnungsbearbeitung und -prüfung“ nach § 300 Sozialgesetzbuch (SGB V) erbringe. „Dazu gehört das komplette Abrechnungsmanagement, welches die Versichertenprüfung und die pharma-fachliche Prüfung einschließlich der Preis- und Vertragsprüfung sowie die Datenlieferung und Auswertungen bis hin zur Zahlungsvorbereitung sowie die Zahlbarmachung aller Rechnungen beinhaltet“, heißt es in der Ausschreibung.
Konkret sollen die von den Apotheken und ihren Rechenzentren eingehenden Rechnungen in Papierform und als Datensätze sowie die Originalverordnungsblätter und -datensätze sowie Images angenommen, auf Vollständigkeit geprüft und archiviert werden. Auch die komplette Korrespondenz im Zusammenhang mit der Rechnungsprüfung soll über den Dienstleister laufen.
Über ein Portal soll die Kasse Zugriff auf die Abrechnungsdaten erhalten, außerdem soll es ein „Klärfallmanagement“ geben sowie „Recherchemöglichkeiten hinsichtlich Versicherten-, Leistungserbringer und Arztkonto“. In diesem Zusammenhang soll auch eine Auswertungs- und Filterfunktion bereitgestellt werden.
Außerdem soll der Dienstleister die Rechtmäßigkeit und Plausibilität der Abrechnungen in der vertragsärztlichen Versorgung nach § 106d SGB V prüfen. Dabei sollen die Anzahl der gelieferten Datensätze und ICD-10-Diagnosen kontrolliert werden; auffällige Abrechnungsdaten und daraus resultierende Prüfanträge sollen dann direkt an die zuständige Kassenärztliche oder Kassenzahnärztliche Vereinigung weitergeleitet werden. Daraufhin eingeleitete Verwaltungsverfahren sollen überwacht werden.
Die Kasse geht von knapp 3,5 Millionen Rezepten beziehungsweise 5,3 Millionen Datensätzen nach Anlage 3 pro Jahr sowie einem jährlichen Umsatzvolumen von 420 Millionen Euro aus. Bei den Arztpraxen könnten 4,9 Millionen Datensätze zusammenkommen, beiden Zahnarztpraxen knapp 1 Million.
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