Obwohl sich die Zahl der verordneten Packungen im vergangenen Jahr nur um 2,2 Prozent erhöht hat, stieg die Menge der angenommenen mittleren Tagesdosen (Defined Daily Dose) um 5,8 Prozent. Dies geht aus einer Analyse des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) im Auftrag des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) hervor. Damit scheint der Trend zu großen Packungen anzuhalten. Laut IGES/VFA ist ein erhöhter Verbrauch an Arzneimitteln neben der Mehrwertsteuererhöhung und der Impfstofferstattung für den 6,4-prozentigen Umsatzanstieg mit verordneten Arzneimitteln 2007 verantwortlich. „Es wurden mehr Arzneimittel für GKV-Versicherte verordnet“, sagte IGES-Leiter Professor Dr. Bertram Häussler.
Der Untersuchung zufolge verzeichneten die Antihypertensiva die stärkste Zunahme. Der Verbrauch an ACE-Hemmern und Sartanen stieg um knapp 12 Prozent auf 5,5 Milliarden angenommene mittlere Tagesdosen. Häussler führt diese Entwicklung auf die gesunkenen Preise für generische Arzneimittel zurück. „Die Verordnungsbremse für niedergelassen Ärzte ist weggefallen“, so Häussler. Preisrückgang und Verbrauchszunahme verhielten sich zum Beispiel bei Amlodipin umgekehrt proportional.
Der VFA sieht in den Zahlen eine verbesserte Versorgung. Diese habe zum Beispiel bei Bluthochdruck in der Vergangenheit nicht dem neuesten Stand entsprochen, sagte VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer. Da die Zunahme der Verordnungen nach Angaben des Verbandes jedoch nur das generikafähige Marktsegment betrifft, kritisierte Yzer, es gebe trotz höherem Verbrauch kein Mehr an Innovationen für die Patienten.
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