Zwischen 0,4 und 1,9 Prozentpunkten

Mehrheit der Kassen erhöht Beitrag Laura Schulz, 20.12.2024 19:03 Uhr

Die Kosten im Gesundheitswesen steigen immer weiter. Die Krankenkassenbeiträge steigen mit. Für viele wird es spürbar teurer im kommenden Jahr. Foto: Adobestock/ YK
Berlin - 

Mindestens 51 der mehr als 90 gesetzlichen Krankenkassen erhöhen mit dem Jahreswechsel einer Auswertung des Vergleichsportals Check24 zufolge ihre Zusatzbeiträge. Betroffen sind demnach knapp 44 Millionen Mitglieder. Der Anstieg bewege sich zwischen 0,4 und 1,9 Prozentpunkten, teilte das Portal mit. Einige Kassen haben ihre Entscheidung zur künftigen Höhe des Zusatzbeitrags noch nicht bekanntgegeben, andere planen keine Anhebung.

Experten hatten für das kommende Jahr einen durchschnittlichen Beitragsanstieg von 0,8 Prozentpunkten auf 2,5 Prozent errechnet, damit die Krankenkassen ihre stetig steigenden Kosten decken können. Diesen Wert hatte das Bundesgesundheitsministerium als Orientierungsmarke festgelegt. Die Kassen entscheiden aber am Ende selbst nach ihrer Finanzlage, ob und wie sehr sie erhöhen. Das kann nicht nur zum Jahreswechsel, sondern auch zwischendurch passieren.

Unterschiede von mehreren Hundert Euro

Die aktuell teuerste Krankenkasse erhebt nach Angaben von Check24 zum neuen Jahr einen Zusatzbeitrag von 4,4 Prozent. Gemeinsam mit dem Grundbeitrag zur Krankenversicherung von 14,6 Prozent steigt der Gesamtbeitrag damit auf einen Wert von 19 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens. Bei der derzeit günstigsten Kasse wird dem Portal zufolge ab Januar insgesamt ein Gesamtbeitrag von 16,44 Prozent fällig. Bei einem Bruttoeinkommen von 3000 Euro wären das aufs Jahr gerechnet rund 460 Euro weniger, die ein Versicherter zahlen müsste.

Erhöht eine Kasse den Zusatzbeitragssatz, haben die Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht und können wechseln. Grundbeitrag und Zusatzbeitrag werden jeweils zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen.

Auch DAK hebt Beitragssatz deutlich an

Auch die drittgrößte Krankenkasse DAK hat inzwischen einen deutlichen Anstieg des Zusatzbeitragssatzes um 1,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent angekündigt. Angesichts der massiv steigenden Leistungsausgaben sei dies erforderlich, hieß es. Wenige Tage zuvor hatte bereits die Techniker Krankenkasse (TK) als größte Kasse eine Anhebung ihres Zusatzbeitrags von 1,2 auf 2,45 Prozent bekanntgegeben. Die AOK Sachsen-Anhalt geht sogar von 1,2 auf 2,5 Prozent, deutlich teurer wird es auch bei der AOK Bayern und der AOK Nordost. Bei der AOK Plus in Sachsen und Thüringen steigt der Satz auf 3 Prozent.