GKV-Arzneimittelausgaben

Mehr Rezepte im April – auf niedrigem Niveau APOTHEKE ADHOC, 01.06.2021 14:46 Uhr

Mehr Rezepte = weniger Flaute: Im Vergleich zum April 2020 kamen wieder mehr Patienten mit Verordnungen in die Apotheken. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Im April wurden erstmals wieder mehr Rezepte in den Apotheken eingelöst als im Vorjahr. Allerdings war der April 2020 auch geprägt vom Lockdown und der vorgezogenen Bevorratung.

Laut Deutschem Apothekerverband (DAV) wurden im April 9,8 Prozent mehr Kassenrezepte eingelöst als im Vorjahresmonat. Vor dem ersten Lockdown wurden im März 2020 allerdings zahlreiche Arztbesuche vorgezogen, wodurch die Rezeptzahl in diesem Monat außergewöhnlich stark angestiegen war. Im April 2020 kam es daher zu einem deutlichen Rückgang, sodass der Anstieg in diesem Jahr von einem niedrigen Niveau ausgeht.

Gleichzeitig sind die Arzneimittelausgaben der Gesetzlich Krankenversicherung (GKV) um 16,9 Prozent auf knapp 3,7 Milliarden Euro gestiegen. Zum Vergleich: Im März waren es knapp 4 Milliarden Euro, im März 2020 mehr als 3,8 Milliarden Euro. Der April 2020 lag 1,8 Prozent unter Vorjahresniveau, während der März 2020 ein Viertel höher lag. Je nach Bundesland gibt es aktuell unterschiedliche Zuwächse – mit Berlin an der Spitze (plus 36 Prozent) und Nordrhein am unteren Ende (plus 10 Prozent).

Insgesamt summierten sich die Arzneimittelausgaben in den ersten vier Monaten auf 14,5 Milliarden Euro – ein Plus von 7,3 Prozent, das laut DAV auch mit der wiedereingeführten Apothekenpflicht von Hämophilie-Präparaten zu tun hat, die schon im ersten Quartal für fast die Hälfte des Ausgabenwachstums verantwortlich waren.

Die Impfstoffausgaben der GKV sind im April um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Im gesamten Viermonatszeitraum beträgt der durchschnittliche Zuwachs 1,3 Prozent.

Einsparungen durch Rabattverträge sind in den Zahlen nicht enthalten. Die Einsparvolumina werden quartalsweise von den Kassen gemeldet und vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlicht. Für das Jahr 2020 beliefen sie sich gemäß den vorläufigen Rechnungsergebnissen auf 5 Milliarden Euro; das entspricht laut DAV dem Vorjahresniveau.