Die Bayerische Apothekerkammer (BLAK) und der Bayerische Apothekerverband (BAV) wollen beim DAT bewirken, dass eine Ausweitung von Testungen in Apotheken, insbesondere auch im Bereich der Pharmakogenetik, zur Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit geprüft wird.

Pharmazeuten für Gentests prädestiniert

„Die Pharmakogenetik gewinnt in der personalisierten Arzneimitteltherapie zunehmend an Bedeutung. Die Anzahl an Fachinformationen für Arzneimittel, die Warnhinweise oder informative Angaben zu pharmakogenetischen Eigenschaften enthalten, werden zunehmend mehr“, heißt es in der Begründung des Antrags. Apothekerinnen und Apotheker seien als Arzneimittelexpertinnen und -experten „prädestiniert“ dafür. Sie könnten etwa im Rahmen einer Medikationsanalyse prüfen, ob Arzneimittelinteraktionen oder mangelnde Therapietreue für eine unerwünschte Arzneimittelwirkung oder eben auch genetische Eigenschaften ursächlich sein könnten.

Deshalb sollten entsprechende Tests im Bereich der Verstoffwechselung von Arzneimitteln initiiert und durchgeführt werden können, „um basierend darauf entsprechende Empfehlungen der jeweiligen ärztlichen Verordnerin beziehungsweise dem jeweiligen ärztlichen Verordner im Hinblick auf die patientenindividuelle Arzneimitteltherapie geben zu können“, heißt es weiter. Eine patientenindividuelle, personalisierte Arzneimitteltherapie sei nur im interdisziplinären Team zwischen Ärztin und Arzt sowie Apothekerin und Apotheker möglich. Zudem sollte künftig sichergestellt werden, dass die Daten aus entsprechenden pharmakogenetischen Tests auch digital für Fachkreise zur Verfügung stehen.

Gendiagnostik in Apotheken ist nicht neu. Mehrere Firmen bieten die Prüfung über Tests zum Verkauf in der Offizin an. Auch Apotheken haben sich bereits auf dieses Feld spezialisiert.