Honorarverhandlungen

Mehr Geld für Kassenärzte dpa, 05.10.2010 13:39 Uhr

Berlin - 

Die rund 150.000 niedergelassenen Ärzte in Deutschland sollen im kommenden Jahr mehr als eine Milliarde Euro mehr verdienen. Das ist das Ergebnis der Honorarverhandlungen von Krankenkassen und Ärzten, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Verhandlugskreise. Am kommenden Montag sollen weitere Details geklärt werden.

Die Kassen sind demnach in der Sitzung mithilfe der Stimme des Sachverständigen Professor Dr. Jürgen Wasem überstimmt worden. Die Stimme des unparteiischen Vorsitzenden ist immer dann ausschlaggebend, wenn es im Erweiterten Bewertungsausschuss der Kassen, der aus Vertretern der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem GKV-Spitzenverband besteht, keine Einigung gibt.

Hauptstreitpunkt war die regionale Verteilung. Wegen der zuletzt relativ geringeren Zuwächse in Süd- und Westdeutschland forderten die Ärzte hier einen größeren Aufschlag. Die Bundesregierung hatte beide Seiten zu einem Ergebnis gedrängt. Die Ärzte hatten mehr als zwei Milliarden Euro zusätzlich verlangt. Bereits 2009 war das Honorar der Praxisärzte nach Kassenangaben im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro gestiegen.

Der Branchenführer unter den Kassen, die Barmer GEK, wandte sich gegen deutliche Steigerungen in einzelnen Regionen. Zwar habe es zuletzt bei den Ärzten in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ein geringeres Plus gegeben als bei denen in Ostdeutschland, sagte Vize-Chef Dr. Rolf-Ulrich Schlenker. Doch man habe niemandem etwas weggenommen.