Entschädigung

Mehr Geld für Contergan-Opfer

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Rund 50 Jahre nach dem Contergan-Skandal können Opfer mit besonderen Spätfolgen auf eine Aufstockung der Hilfsgelder hoffen. Medienberichten zufolge setzt sich das Bundesfamilienministerium dafür ein, Partner für eine solche Initiative zu gewinnen. Ziel sei es, die Contergan-Stiftung besser auszustatten, so dass Beeinträchtigungen durch Spätfolgen finanziell gemildert werden können, heißt es in einem Ministeriums-Bericht.

Denkbar sei, das Volumen der Stiftung zu erhöhen, und zwar gemeinsam mit dem Arzneimittelhersteller Grünenthal und anderen Pharmaunternehmen als Zustifter. Eine unmittelbare starke Anhebung der bis zu 545 Euro betragenden Renten für die rund 2870 Contergan-Geschädigten sei dagegen unrealistisch. Der Bundesverband Contergangeschädigter hatte
nachträgliche Einmalzahlungen bis zu 100.000 Euro gefordert und eine Verdreifachung der monatlichen Entschädigungszahlungen. Ende November hatten Betroffene in Berlin mit einer Protestaktion auf ihr medizinische und finanzielle Situation aufmerksam gemacht.

Am Freitag hatten sich Vertreter der Contergan-Geschädigten erstmals mit dem Grünenthal-Geschäftsführer Sebastian Wirtz getroffen. Der Verband hatte sich hinterher hoffnungsvoll gezeigt, dass die Firma bemüht sei, einen Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten. Grünenthal hatte sich 1971 dazu verpflichtet, umgerechnet 51 Millionen Euro plus Zinsen für die Opfer in die Stiftung einzuzahlen. Außerdem flossen bislang rund 160 Millionen Euro Bundesmittel in das Vermögen der Stiftung.

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