Tarifvertrag

Mehr Geld für Angestellte in Nordrhein

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Berlin -

Apothekenmitarbeiter im Kammerbezirk Nordrhein erhalten ab kommendem Jahr durchschnittlich 3 Prozent mehr Gehalt. Adexa und die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt.

Der Vertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Für alle Berufsgruppen wurde eine neue Berufsjahresgruppe ab dem 10. Berufsjahr eingeführt. Davon sollen langjährige, erfahrene Mitarbeiter profitieren, für die bisher ab dem 8. Berufsjahr keine tarifliche Erhöhung mehr vorgesehen war.

„Mit diesem Tarifvertrag setzen TGL Nordrhein und Adexa ein deutliches Signal gegen den Fachkräftemangel in den öffentlichen Apotheken“, sagt Tanja Kratt, Leiterin der Adexa-Tarifkommission. Alle Berufsgruppen und Berufsjahresgruppen erhalten mindestens 2,5 Prozent mehr Gehalt, in manchen Eingruppierungen fallen die Steigerungen deutlich höher aus.

Gestiegen ist auch die Vergütung der Dienstbereitschaft bis 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen für alle notdienstberechtigten Apothekenberufe. Die monatliche Ausbildungsvergütung wird für Pharmazeuten im Praktikum von 880 auf 902 Euro angehoben, PTA-Praktikanten erhalten künftig 687 Euro statt bisher 670 Euro. Bei den PKA-Azubis steigt die Vergütung auf 687 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 738 Euro im zweiten Jahr und 789 Euro im dritten Jahr.

Neben Nordrhein gehört auch Sachsen nicht dem zwischen Adexa und dem Arbeitgeberverband ADA ausgehandelten Bundesrahmentarifvertrag und Gehaltstarifvertrag für das gesamte Bundesgebiet an. In Sachsen gibt es seit 1997 überhaupt keinen Tarifvertrag. Jetzt plant der Sächsische Apothekerverband (SAV) die Rückkehr zu Tariflöhnen, allerdings wird eine eigenständige Lösung wie in Nordrhein angestrebt.

Als Gründe nennt der SAV unter anderem „die sich immer mehr verändernde Situation auf dem Arbeitsmarkt“ und den „spürbaren Mangel an motiviertem und qualifiziertem Fachpersonal“. Außerdem habe es sowohl auf Seiten der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer der Wunsch nach einer grundlegenden Festlegung verbindlicher Arbeitsbedingungen bestanden.

Zur Bildung einer eigenen Tarifkommission sucht der Verband engagierte Mitglieder, die den neuen Tarifvertrag mitgestalten möchten. Die Kommission soll aus mindestens vier, aber nicht mehr als sieben Mitgliedern bestehen, die dieses Amt ehrenamtlich ausüben sollen. Wer Lust hat, sollte sich bis Ende November bei der Geschäftsstelle melden. Alle anderen dürfen ebenfalls Vorstellungen und Ideen schicken.

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