Corona-Impfstoffe

Mehr als ein Hersteller: Spahn hält an Curevac fest

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Berlin -

Mit der Bestellung von 1,8 Milliarden Dosen Comirnaty für die Jahre 2022 und 2023 hat sich die EU-Kommission auf Biontech/Pfizer festgelegt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzt sich dafür ein, dass mindestens ein weiterer Hersteller an Bord genommen wird.

Im vergangenen Jahr hatte die EU-Kommission zu spät bestellt, weshalb die Impfkampagne in Europa erst jetzt an Fahrt aufnimmt. Diesen Fehler wollte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nicht noch einmal machen – so verkündete sie im April, weitere 1,8 Milliarden Dosen bei Biontech/Pfizer zu bestellen. Die Verträge wurden jetzt unterzeichnet, die EU könnte damit in den kommenden beiden Jahren so gut wie jeden Einwohner jeweils zweimal impfen.

Allerdings warf man in Brüssel damit den bisherigen Ansatz über Bord, Verträge mit verschiedenen Herstellern zu schließen. Spahn will sich nun dafür einsetzen, dass das damit verbundene Risiko minimiert wird: „So dankbar ich bin, dass wir jetzt einen Vertrag über 1,8 Milliarden Dosen mit Biontech/Pfizer haben, so wichtig finde ich es, dass wir nicht nur auf einen Hersteller setzen.“ Durch den jüngsten Vertrag habe man jetzt „Volumensicherheit“, so Spahn. „Das ist sehr gut und sehr wichtig.“ Nun gehe es darum, sich dafür zu wappnen, was noch kommen könne – Stichwort Mutationen – und die weitere Forschung zu stärken, auch am Standort Deutschland.

Mindestens zwei Anbieter von mRNA-Impfstoffen sollten unter Vertrag genommen werden, so Spahn in der Bundespressekonferenz. „Ich habe immer gesagt, dass wir nicht nur auf einen Hersteller setzen sollten.“ Ähnlich sehe man die Sache in Frankreich und anderen Mitgliedstaaten und im Grunde auch bei der EU-Kommission. Unter portugiesischem Vorsitz werde sich daher in der kommenden Woche die Ministerkonferenz damit beschäftigen, wie der „Portfolioansatz“ weiter verfolgt werden könne.

Wer dabei zum Zuge komme, sei Sache von Verhandlungen, so Spahn. Dabei gehe es auch um verbindliche Lieferfristen, Vertragsstrafen oder Anpassungen an Mutationen oder Altersgruppen. „Wir wollen, dass die Dinge von vornherein noch klarer sind.“ Am Ende müssten die Hersteller entscheiden, ob sie dazu bereit seien.

Kein Geheimnis macht Spahn daraus, dass er am liebsten auf europäische oder deutsche Produzenten setzen würde. Wie bei Strom gehe es darum, gewisse Kapazitäten vorzuhalten und auch zu finanzieren, damit man diese bei Bedarf schnell hochfahren könnte.

Curevac habe noch nicht einmal eine Zulassung, er freue sich aber darauf, wenn diese nun bald komme. Die Beteiligung des Bundes am Nachzügler aus Tübingen sieht Spahn nach wie vor positiv: Immerhin sei sie eines von ganz wenigen wertsteigernden Investments in Krisenzeiten gewesen, so Spahn mit unausgesprochenem Verweis auf den Aktienkurs.

 

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