Keine „Light-Apotheken“

Mehr Ärzte und Apotheker: FDP fordert Ausbildungsgipfel für den Osten

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Dresden -

Im Osten müssen sofort mehr Studienkapazitäten für medizinische Berufe geschaffen werden. Das fordern jetzt Vertreter der FDP in den ostdeutschen Bundesländern. Nur so könne dem Fachkräftemangel begegnet werden. Außerdem schlagen sie eine Niederlassungsförderung für Ärzte, Zahnärzte und Apotheker auf dem Land vor. Kritik üben sie auch an der Apothekenreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

„Gerade in den strukturschwachen, ländlichen Regionen zeichnet sich eine Unterversorgung bei der ärztlichen, zahnärztlichen, pharmazeutischen, therapeutischen und pflegerischen Versorgung ab“, heißt es in einem gemeinsamen Papier. Es brauche dringend mehr Studierende und Absolventen in den entsprechenden Berufen, die dann auch in den ostdeutschen Ländern arbeiten. Die Alterung der Bevölkerung schreite in den neuen Ländern schneller voran als im Westen. Dadurch „sind bereits jetzt viele Auswirkungen dieses Wandels vor Ort zu spüren, welche erst noch auf die westdeutschen Bundesländer zukommen werden“, warnen die FDP-Politiker.

Keine Apotheke ohne Apotheker

Die Köpfe der Ost-FDP stellen sich in ihrem Papier außerdem klar gegen Lauterbachs geplante Apothekenreform. So dürfe es keine „Apotheken light“ geben. Apotheken seien oft die erste Anlaufstelle für Patienten und müssten „noch viel stärker in die Versorgung einbezogen werden“. Sie seien für eine wohnortnahe Versorgung „essenziell“: „Die Politik muss ihrer Verantwortung nachkommen, mit einer angemessenen Vergütung die Wirtschaftlichkeit von Apotheken sicherzustellen“, fordern die Liberalen.

Ausbildungsgipfel Ost

Es müsse dringend ein „Ausbildungsgipfel Ost“ der ostdeutschen Wissenschafts- und Gesundheitsminister unter Beteiligung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach einberufen werden. „Ziel muss es sein, einen klaren Studienkapazitätsausbaupfad festzulegen, der als Grundlage für einen novellierten Hochschulpakt dient“, so das FDP-Papier.

Da der Aufbau zusätzlicher Studienplätze Zeit brauche, müssten weitere Sofortmaßnahmen ergriffen werden. So schlagen die Liberalen vor, in Anlehnung an ein erfolgreiches sächsisches Modellprojekt Kapazitäten privater oder auch europäischer Hochschulen zu nutzen, um den Bedarf an benötigten Absolventen zu decken. Kurzfristige Wirkung könne auch eine „grundsätzliche Verbesserung der Rahmenbedingungen“ für junge Ärzte haben. Zudem sei eine Entbürokratisierung „die schnellste Form der Unterstützung.“

Unterzeichner der Initiative sind Thomas Kemmerich, Vorsitzender der FDP im Thüringer Landtag, Zyon Braun, Vorsitzender der FDP Brandenburg, Dr. Anita Maaß, Vorsitzende der FDP Sachsen, Andreas Silbersack, FDP-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Sachsen-Anhalt, und René Domke, Fraktionschef der FDP im Landtag Mecklenburg-Vorpommern.

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