Die SPD erneuert ihre Forderung, Notfallkontrazeptiva von der Rezeptpflicht zu befreien. Die Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert fordert in einer Mitteilung: „Wir SozialdemokratInnen wollen die Rezeptfreiheit der Pille danach.“ Rawert bezieht sich auf die jüngsten Erfahrungen der jungen Kölnerin, die mutmaßlich vergewaltigt und anschließend von zwei katholischen Kliniken abgewiesen wurde.
Dieser Fall verdeutliche die Dringlichkeit und Aktualität ihrer Forderung. Rawert verweist auf den von der SPD-Fraktion eingereichten Antrag „Rezeptfreiheit von Notfallkontrazeptiva Pille danach gewährleisten“, der schon bald im Bundestag besprochen werden müsste.
Eine Entlassung etwa des Wirkstoffes Levonorgestrel aus der Verschreibungspflicht muss jedoch vom Bundestag und vom Bundesrat beschlossen werden. „Ich stehe in regem Austausch mit den Verantwortlichen in fast allen Bundesländern“, so Rawert.
Rawert macht sich um die Sicherheit der Patienten offenbar keine Sorgen. Denn: „Vor der Vergabe werden die Frauen von ApothekerInnen beraten.“ Außerdem werde das Medikament in 28 europäischen Ländern und weiteren 60 Ländern weltweit rezeptfrei abgegeben. „Nirgendwo wird von gesundheitlichen Schäden für die Frauen oder von Leichtfertigkeit mit ungeschütztem Sex berichtet.“
Rawert ist seit 2005 Mitglied des Bundestages, ihr Wahlkreis ist Berlin-Tempelhof/Schöneberg. Sie ist die Vorsitzende der Landesgruppe Berlin und Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit und Verbraucherschutz.
Vor vier Jahren hatte die SPD-Bundestagsfraktion sogar gefordert, orale Kontrazeptiva
außerhalb der Apotheken an sozial benachteiligte Frauen abzugeben.
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