Politikerbesuch

Apotheker überzeugt SPD-Politiker

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Berlin -

Politiker unterwegs in Apotheken: Der Bundestagsabgeordnete Markus Paschke (SPD) besuchte die Linden-Apotheke im niedersächsischen Heede. Im Wahlkampfjahr wollte er sich vor Ort ein Bild von der Situation der Branche machen.

„Wir müssen die wohnortnahe Arzneimittelversorgung für die Menschen gewährleisten“, sagte er. Paschke besuchte den Betrieb von Ulf Siuts, um mit ihm über die Situation der ländlichen Apotheken und deren Probleme zu sprechen. Sowohl Paschke als auch Dr. Siuts bewerteten das EuGH-Urteil als ein „großes Risiko“.

Beide sind sich einig: Wenn Arzneimittel nur noch über den Preis definiert werden, verlieren insbesondere kleinere Apotheken ihre Existenzgrundlage und müssen schließen. Vor allem aber würden die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung und die fachkundige Beratung der Bevölkerung gefährdet.

„In unserer Apotheke steht immer der Mensch im Mittelpunkt“, sagte Siuts. „Gerade auf dem Land und in den kleinen Ortschaften ist der persönliche, oft langjährige Kontakt zu den Kunden von großer Bedeutung.“

„Hier in Heede habe ich mir intensiv die Arbeitsabläufe in einer Apotheke schildern lassen und näher ansehen können. Dabei ist mir deutlich geworden, dass erst in der Praxis die Tragweite des Urteils deutlich wird. Für mich ist klar, dass die bewährte wohnartnahe Arzneimittelversorgung geschützt werden muss“, sagte Paschke.

Deshalb sei ein „runder Tisch“ mit Vertretern maßgeblicher Verbände wie der ABDA und dem Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) sehr wichtig. „Die bisherigen Strukturen müssen erhalten bleiben. Das muss unser Ziel sein“, machte der Abgeordnete deutlich.

Er hatte bereits Ende vergangenen Jahres ein Gespräch mit Vertretern des Landesapothekerverbands Niedersachsen geführt. Im Wahljahr scheinen Apotheken magische Wirkung auf Politiker auszuüben: Wer sich in seinem Wahlkreis aufhält, schaut derzeit gerne mal beim Apotheker seines Vertrauens herein und lässt sich erzählen, wo der Schuh drückt.

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