Weil es einen Mangel an Antibiotikasäften gibt, dürfen Apotheken im Land Bremen befristet bestimmte Arzneimittel dieser Art nun importieren. „Viele Eltern haben erlebt, dass sie in ihrer Apotheke den Antibiotikasaft für ihr Kind nicht mehr bekommen konnten“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) – mit einer sogenannten Allgemeinverfügung sei nun der Import erlaubt worden, teilte das Bremer Gesundheitsressort am Mittwoch mit.
Zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium einen Versorgungsmangel festgestellt. Nach Einschätzung des Bremer Gesundheitsressorts reagierte das Bundesministerium damit auf eine Bremer Initiative. „Ich erwarte vom BMG, dass auch Maßnahmen ergriffen werden, die verhindern, dass eine solche Situation erneut eintritt“, sagte Bernhard.
Erst am Dienstag warnte Dr. Hans-Peter Hubmann, kommissarischer DAV-Vorsitzender, davor, dass die Lieferengpässe in Apotheken eskalieren: „Die Apotheken können die Lieferengpässe auf Dauer nicht mehr bewältigen“, sagte er in seinem politischen Lagebericht beim Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands (DAV).
Leider sei eine Entspannung der Lage nicht in Sicht. Ganze Arzneimittelgruppen fehlten, besonders kritisch sei die Lage bei Antibiotika. In einem hoch entwickelten Land wie Deutschland dürfe Scharlach nicht wieder zu einer ernsten Gefahr für Kinder werden. Das Ziel der Apotheken sei, dass kein Patient die Apotheke ohne sein Arzneimittel verlassen muss.
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