Lauterbach muss Kompromisse eingehen

Lütke: Kabinettsbeschluss nur ohne Light-Apotheke

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Berlin -

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Apothekenreform im Kabinett bisher nicht durchsetzen können. Und in der jetzigen Form wird er es wohl auch nicht schaffen – jedenfalls nicht mit der FDP. Dazu müsste sich der Gesundheitsminister von seinem Apotheken-Light-Modell verabschieden, erklärt Kristine Lütke (FDP). 

Dass die Apothekenreform noch nicht im Kabinett ist, liege vor allem an der FDP, erklärte Lütke bei der VISION.A Zukunftskonferenz in Berlin. Nach dem Bundesjustizministerium (BMJ) unter Marco Buschmann (FDP) hatte sich auch das Bundesforschungsministerium (BMFB) und Ministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) gegen die Reform gestellt – weil die Ministerin Bedenken bezüglich Apotheken ohne Approbierte habe, wie Lütke erklärte. Auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) sprach sich klar gegen das Konzept aus.

Die Apothekenreform mit der Apotheke light werde mit der FDP nicht durch das Kabinett kommen, stellte Lütke klar. Der Gesundheitsminister müsse hier Kompromisse eingehen, betonte sie.

Doch Lauterbach hat bisher trotz aller öffentlichen Kritik keine Anstalten gemacht, von seiner umstrittenen Idee abzurücken. Im Gegenteil: Bei öffentlichen Auftritten verteidigte Lauterbach in der Vergangenheit stets die PTA-Vertretung.

Apotheke à la Netflix

„Wir sind in einer Dreierkoalition und natürlich verhandlungsbereit“, erklärt Thomas Müller, Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium (BMG), bei VISION.A. Aber er stellte auch klar, und dies sei die Meinung der Hausleitung: Eine reine Honorarreform ohne Strukturreform sei mit dem BMG nicht zu machen, betonte er deutlich.

Der Pharmazieingenieur sei ein Erfolgsmodell, so Müller, als ein Beruf zwischen Apotheker und Assistent. Genau das wolle das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) mit der Apotheke light erreichen. Den Apothekern warf er Nostalgie vor: „Die Apotheker wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, dass alles am besten so wird, wie es früher war. Das passt zu Netflix, aber nicht zur politischen Realität.“

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