Die morgige Protestaktion ist inzwischen auch bei vielen Politikern angekommen. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstützt die Forderungen der Apotheken, Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha erinnert an die Notfallversorgung trotz Protest.
„Es wundert mich nicht, dass die Apothekerinnen und Apotheker am Mittwoch gegen die aktuelle Gesundheitspolitik des Bundes protestieren wollen. Denn die Forderungen der Apothekerschaft sind durchaus nachvollziehbar“, so Holetschek.
„Die Bundesregierung muss Rahmenbedingungen schaffen, die es den Apotheken insbesondere im ländlichen Raum ermöglichen, auskömmlich zu arbeiten“, so Holetschek weiter. Dazu gehört zum Beispiel die Streichung der Erhöhung des Apothekerabschlags wieder streicht und die Erhöhung der Festzuschläge. „Es ist wichtig, die bewährte flächendeckende Arzneimittelversorgung über Apotheken vor Ort für den Flächenstaat Bayern zu erhalten. Dies ist aber nur möglich, wenn ausreichende finanzielle Grundlagen zur Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Versorgungsauftrags gegeben sind“, so Bayerns Gesundheitsminister.
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha steht zwar auch hinter den Honorarforderungen der Apotheken: „Ich habe Verständnis für die Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker und habe diese ebenfalls bereits an den Bund herangetragen“, so der Grünen-Politiker. Die Berliner Bestrebungen bei den Vergütungen griffen zu kurz. Das gelte vor allem mit Blick auf den bürokratischen Aufwand für Abrechnungen und Dokumentationen.
Wichtig sei am Mittwoch aber, dass die Notdienst-habenden Apotheken auch während der Protestschließungen durchgehend für die Notfallversorgung bereitstünden. „Die Notfallversorgung mit Medikamenten muss trotz Protest sichergestellt sein“, so Lucha.
Janosch Dahmen, Sprecher der Grünen, hatte das Protestvorhaben zuvor kritisiert, Streik sei die falsche Medizin.
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