Apotheken sollen häufiger liefern

Lucha: Impf-Zuschlag für Ärzte

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Berlin -

Um der Impfkampagne neuen Schub zu geben, fordert Baden-Würrtembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) unter anderem mehr Geld für Ärzte.

Lucha drängt auf eine Erhöhung des aktuellen Erstattungsbetrags von 20 Euro pro Impfung. „Aufgrund des hohen organisatorischen Aufwands, den die Impfung mit sich bringt (Terminorganisation, Aufbereitung des Impfstoffs, Dokumentation), aber auch der irregulären Arbeitszeiten etwa aufgrund der Aktionen am Wochenende, ist aus meiner Sicht die Erhöhung dieses Betrags dringend notwendig.“

Ganz konkret sollte die Corona-Impfverordnung um einen Zuschlag für solche besonderen Aufwendungen bei der Durchführung von Impfungen ergänzt werden. „Die Abrechnungswege für die Leistungserbringer sind vorhanden und ein Impf-Zuschlag würde die Bereitschaft für zusätzliche Impfaktivitäten gerade in dieser Phase unserer gemeinsamen Anstrengungen zur Erhöhung der Impfquote erhöhen.“

Außerdem müssten die aktuellen Probleme bei der Bestellung von Impfstoff für Praxen beseitigt werden. Hier brauche es mehr Flexibilität für die Planung. „Die Kürzung dieses Bestellintervalls von derzeit zwei Wochen ist meines Erachtens für den weiteren Erfolg der Impfkampagne essentiell, da nur so die Flexibilität der impfenden Stellen gewährleistet werden kann und wir so die notwendige Geschwindigkeit in der Impfkampagne erreichen können.“

Schließlich setzt sich Lucha für eine Entbürokratisierung des Impfvorgangs ein: „Im Vergleich zu den Einwilligungsbögen für zum Beispiel die Influenza-Impfung sind die Einwilligungs- und Anamnesebögen für die Coronavirus-Schutzimpfung komplizierter und erfordern mehr Angaben. Eine Entbürokratisierung sollte in die Wege geleitet werden.“

Spahn soll mit Großhandel sprechen

Diese Forderung nach häufigeren Lieferungen hatten im Vorfeld der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) mehrere Ressortchefs erhoben. Als „Zustand, den wir so nicht hinnehmen können“, bezeichnete Niedersachsen Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) den derzeitigen 14-tägigen Vorlauf. „Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister muss hier dringend neue und pragmatischere Vereinbarungen mit dem Arzneimittelgroßhandel treffen, die eine flexiblere Planung der Impfungen vor Ort ermöglichen“, sagte Behrens mit Blick auf Minister Jens Spahn (CDU).

Grundsätzlich gelte, dass in Deutschland ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, um allen dafür infrage kommenden Menschen eine Auffrischungsimpfung spritzen zu können und gleichzeitig weiter Erst- und Zweitimpfungen anzubieten. „In der Realität scheitert es vor Ort aber zum Teil an den unnötig langen Lieferfristen der Impfstoffe“, so die Ministerin. Niedersachsen werde dieses Thema auf der Konferenz der Gesundheitsminister der Länder und des Bundes ansprechen. Die Minister beraten ab Donnerstag (16 Uhr) in Lindau am Bodensee über den weiteren Kurs im Kampf gegen das Coronavirus.

Zuvor hatte der niedersächsische Hausärzteverband eine flexiblere Auslieferung von Corona-Impfstoff gefordert. „Die Auslieferung der Corona-Impfstoffe sollte nicht in einem starren Korridor erfolgen, sondern sie muss situativ am Folgetag möglich sein“, hatte der Vorsitzende Matthias Berndt gesagt. Generell gebe es genug Impfdosen in den Lagern – daher sei diese Frist nicht nachvollziehbar.

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