Unterlassungserklärung

Linz wehrt sich gegen Celesio-Tochter Alexander Müller, 08.02.2008 13:07 Uhr

Berlin - 

Die Präsidentin der Bundesapothekerkammer, Magdalene Linz, will sich von der norwegischen Celesio-Tochter Norsk Medisinaldepot (NMD) nach eigenem Bekunden "nicht den Mund verbieten lassen". Eine Unterlassungserklärung der NMD habe sie daher nicht unterschrieben, sagte sie während des Pharmacon-Kongresses in Davos. Im Auftrag der Celesio-Tochter sei sie von der Hamburger Kanzlei Prinz kurz vor Weihnachten 2007 aufgefordert worden, bestimmte Aussagen über das norwegische Apothekensystem nicht mehr öffentlich zu tätigen, erklärte Linz gegenüber APOTHEKE ADHOC. Als Antwortfrist sei seinerzeit Heiligabend, 12 Uhr, genannt worden.

Anfang Januar habe die Rechtsabteilung der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf das Schreiben reagiert und klargestellt, dass der Kammerpräsidentin „eine politische Bewertung zugestanden werden muss“, erklärte Linz. Seither habe man nichts mehr von Celesio oder NMD gehört.

Linz' Aussagen zufolge haben die OTC-Preise in norwegischen Apotheken seit der Liberalisierung überproportional zugelegt: „Tatsache ist, dass die OTC-Preise in Apotheken zwischen 2004 und 2007 um 13 Prozent gestiegen sind“, sagte Linz. Dieser Wert liege deutlich über der Inflationsrate. „Die Kostensteigerung bei OTC-Präparaten in anderen Vertriebskanälen hat zudem in den vergangenen vier Jahren bei lediglich 2 Prozent gelegen", sagte Linz. Ihre Aussagen stützt sie auf eine norwegische Erhebung, die von der Statistikabteilung der ABDA ausgewertet worden sei.

Zudem gehe es um die Frage, wie sich die Zahl der Pharmaziestudenten in Norwegen entwickelt habe. „Von 2006 auf 2007 haben sich weniger Studenten in eine pharmazeutische Fakultät eingeschrieben. Das haben wir schriftlich“, so Linz. Auch im Jahr der Liberalisierung 2001 hätten weniger Studenten ein Pharmaziestudium aufgenommen. Zwar gebe es seither eine Reihe neu eingeführter Studiengänge, „aber die sind auch nicht voll besetzt“, so Linz.