Apothekerkammer

Linz: Apothekentests haben sensibilisiert

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Berlin -

Die Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, Magdalene Linz, ist von den Testkäufen der Kammer überzeugt. Die Rückmeldung der Mitglieder bei der gestrigen Kammerversammlung sei sehr positiv gewesen, so Linz. Selbst Apotheker, die bei dem Test durchgefallen seien, hätten sich nicht beschwert, so Linz. Die Kontrollen laufen derzeit weiter.

Die Kammer hatte im Herbst einen groß angelegten Apothekentest beschlossen. Mindestens 10 Prozent der Mitglieder sollen von Testkäufern eines externen Anbieters besucht werden – mit konkreten Vorgaben der Kammer. Dabei soll nicht die Qualität der Beratung kontrolliert werden, sondern ob die Apotheke grundsätzlich ein aktives Beratungsangebot unterbreitet.

Mit den Ergebnissen der ersten 50 Tests war Linz zufrieden. Derzeit läuft die zweite Welle mit 150 Apothekenbesuchen. Bei der nächsten Kammerversammlung im Herbst sollen die Ergebnisse vorgestellt werden. Nach einer erneuten Auswertung will die Kammerspitze entscheiden, ob der Test auf alle rund 2000 Apotheken des Bundeslandes ausgeweitet werden soll.

Trotz der insgesamt erfreulichen Ergebnisse der ersten Tranche, sind bei dem Test auch Apotheken durchgefallen, weil das Personal keine Beratung angeboten hatte. Diese Apotheken seien aufgefordert worden, den Beratungsprozess im Qualitätsmanagement umzusetzen und dies bei der Kammer einzureichen, berichtet Linz. Die Apothekenleiter wurden außerdem verpflichtet, die Mitarbeiter entsprechend zu informieren, etwa im Rahmen eines Teamabends.

„Was mich besonders freut: Wir haben keine einzige negative Rückmeldung zu unseren Tests“, so Linz. Dies gelte auch für Mitglieder, die bei dem Test durchgefallen waren. Die Inhaber seien zum Teil selbst „geschockt“ von den Ergebnissen gewesen, hätten bessere Ergebnisse anderer Pseudo-Costumer-Test vorgelegt und auch die Kammer gebeten, erneut Testkäufer zu schicken.

Das wird ohnehin passieren: In der letzten Runde der Testkäufe sollen die durchgefallenen Apotheken erneut besucht werden, so Linz. „Ein Test ist immer eine Momentaufnahme. Daher sind für uns die Wiederholungen besonders spannend“, so Linz.

Mit der Reaktion der Mitglieder ist die Kammerpräsidentin schon jetzt zufrieden: „Es hat eine Sensibilisierung stattgefunden.“ Die Tests hätten bei vielen einen Aha-Effekt bewirkt. Ob dieser Effekt langfristig wirke, oder wie bei Verkehrskontrollen regelmäßige Tests folgen müssten, sei abzuwarten.

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