Die Linke will Apotheken verpflichten, Altarzneimittel zurück zu nehmen. In einem Antrag fordert die Fraktion: „Bis 2015 ein bundeseinheitliches, von der Pharmaindustrie finanziertes Rücknahmesystem für Altarzneimittel, in Verbindung mit einer Rücknahmeverpflichtung der öffentlichen Apotheken für haushaltsübliche Arzneimittelmengen.“ Zudem soll überprüft werden, wie umweltverträglich Medikamente sind.
Die Oppositionspartei kritisiert, dass die von der Industrie finanzierte Dienstleistung 2009 eingestellt wurde. Seitdem sei die Rücknahme von Altarzneimitteln in Apotheken nicht mehr „verlässlich“.
Neben der Rücknahmeverpflichtung sollen Apotheker und Hersteller nach den Wünschen der Linken auch besser auf die Rückgabemöglichkeit von Altarzneimitteln hinweisen. Der Hinweis müsse „gut erkennbar und verständlich auf jeder Verpackung von Arzneimitteln gedruckt und Bestandteil jedes Beipackzettels von Arzneimitteln sein“.
Als ein weiteres „Defizit der aktuellen Arzneimittelgesetzgebung“ bezeichnet die Linksfraktion, dass die Bewertung des Umweltrisikos nur für neu zugelassene Arzneimittel erfolgen muss. Über ältere Medikamente gebe es zu wenig Informationen über die Umweltverträglichkeit.
Die Fraktion fordert daher ein umfassendes „Umweltmonitoring“, das nach nationalen und zentralen Zulassungen stattfinden soll. Dabei sollen Substanz, Metaboliten und Transformationsprodukte analysiert werden. Die Prüfung soll durch das Umweltbundesamt erfolgen und von der Pharmaindustrie finanziert werden.
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