Mit ihrer Forderung nach Einführung von Cannabis-Clubs hofft die Linke auf eine Debatte über einen neuen drogenpolitischen Kurs in Deutschland. In einer öffentlichen Bundestagsanhörung wird sich der Gesundheitsausschuss morgen mit einem Linken-Antrag befassen, nach dem Cannabis in Clubs legalisiert werden soll.
Die Einrichtungen sollen nach Vorstellung der Linken ohne kommerzielles Interesse den Cannabis-Anbau für ihre Mitglieder übernehmen. „Für den Anbau in Cannabis-Clubs ist durch den Vereinsvorstand die erforderliche Sachkunde nachzuweisen“, so der Antrag. Vorbild sind Cannabis-Clubs in Spanien. Der drogenpolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Frank Tempel, betonte, er wolle durch eine Entkriminalisierung von Cannabis Aufklärung, Jugendschutz und Prävention voranbringen sowie den Schwarzmarkt bekämpfen. Erlaubt sein soll der Besitz von 30 Gramm getrocknetem Cannabis.
Union und FDP lehnen eine Legalisierung von Cannabis strikt ab. Die Drogenbeauftragte der SPD-Fraktion, Angelika Graf, hat ebenfalls Vorbehalte gegen den Antrag der Linken. Sie fordert eine Reform für reine Konsumenten: Es sei wenig sinnvoll, dass es in den Bundesländern unterschiedliche Höchstmengen zwischen 6 und 15 Gramm für die Straffreiheit bei Cannabis-Besitz gebe.
Rund 200.000 Menschen in Deutschland haben laut Bundesregierung problematischen Cannabiskonsum. Millionen weitere greifen darüber hinaus zu der Droge.
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