NRW-Wahl

Linke macht Wahlkampf mit Adolf Merckle

, Uhr

Endspurt für die Parteien in Nordrhein-Westfalen zur Landtagswahl am 9. Mai. Die Prognosen sehen ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Bündnissen aus CDU und FDP sowie SPD und Grünen. Die Linkspartei kämpft um den Einzug ins Parlament und könnte das Zünglein an der Waage sein. Angesichts der knappen Verhältnisse scheint im Wahlkampf jedes Mittel recht: Der designierte Vorsitzende der Bundestagsfraktion Die Linke, Klaus Ernst, sprach bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bochum - und wetterte gegen den verstorbenen Adolf Merckle. Der Unternehmer hatte sich Anfang Januar 2009 das Leben genommen, nachdem sein Firmenimperium (Phoenix, Ratiopharm, HeidelbergCement) ins Wanken geraten war.

Ernst forderte mehr Mitbestimmung der Arbeitnehmer in Betrieben und sagte: „Ja Merckle, in Baden-Württemberg, verspekuliert eine Milliarde, weil er mit dem Geld nicht umgehen kann und legt sich dann vor den Zug und ist tot. Hätten die Arbeitnehmer schon Mitbestimmung gehabt, hätten die beeinflussen können, was da passiert, würde der Merckle noch leben, liebe Genossinnen und Genossen. So blöd sind wir nämlich nicht.“ Der Applaus hielt sich Beobachtern zufolge in Grenzen.

Laut Umfragen liegen die Linken in NRW derzeit bei rund 6 Prozent. Für die Partei geht es somit um das Kernanliegen, in den westdeutschen Landtagen Fuß zu fassen. Im nordrhein-westfälischen Landtag sitzt mit Rüdiger Sagel derzeit zwar ein Politiker der Linkspartei. Offiziell geführt wird Sagel aber als fraktionslos. Er hatte im Juni 2007 den Grünen den Rücken gekehrt und war im Oktober der Linkspartei beigetreten.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte