Kathrin Vogler (Linke) hat als Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte ihrer Fraktion die Apothekerschaft beim Deutschen Apothekertag (DAT) in München begrüßt. Mit der Linken sei eine weitere Aufweichung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes zugunsten von Apothekenketten nicht zu machen, sagte Vogler. Auch dürfe man nicht zulassen, dass Apotheker als Heilberufler nur noch zu Kostenverwaltern der Kassen würden.
Als Beispiel zur Stärkung der Rolle der Apotheker als Arzneimittelfachleute nannte Vogler die Pille danach. „Wir wollen, dass Frauen und Mädchen im Notfall nicht mehr zum Arzt oder ins Krankenhaus müssen, um das Medikament verschrieben zu bekommen, sondern dass sie direkt zur Apotheke gehen können“, sagte sie. Denn auch dort könnten sich die Frauen gegebenenfalls beraten lassen.
„Wir sind sicher, dass es in den Apotheken dafür genug Fachkompetenz gibt“, so Vogler. Leider sei vor allem die Union bislang der Meinung, dass das nur Ärzte könnten.
Am kommenden Donnerstag werde über den Antrag der Linken, die Notfallkontrazeptiva mit Levonorgestrel aus der Verschreibungspflicht zu entlassen, abgestimmt. „Machen Sie sich am besten selbst ein Bild darüber, wer Ihnen da Kompetenz zutraut und wer nicht“, sagte Vogler.
Die Linke-Politikerin kritisierte außerdem – wie in der Vergangenheit – die Rabattverträge und den Arzneimittel-Versandhandel. Sie sprach sich auch dafür aus, die Beratungsleistung von Apothekern besser zu vergüten. Mögliche Alternativen zum derzeitigen Vergütungsmodell werde man in Zukunft diskutieren, sagte Vogler mit Blick auf Sabine Dittmar, stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, die sich zuvor ebenfalls für Alternativen ausgesprochen hatte.
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