Christian Lindner ist zurück und will FDP-Chef werden. „Ich will dieser
liberalen Partei den Respekt zurückgeben“, sagte er. „Vor lauter Schärfe
in der Abgrenzung haben wir in den vergangenen Jahren möglicherweise
unser eigenes politisches Angebot vernachlässigt“, sagte der
NRW-Landeschef, der bereits Bundesvize ist. Für die FDP beginne eine
Zeit der kritischen Selbstprüfung.
„Nicht alles war falsch, aber manches offenbar nicht überzeugend“, so Lindner. Er kündigte an, die FDP erneuern zu wollen. Der Rauswurf aus dem Bundestag sei eine historische Zäsur. Es dürfe kein „Weiter so“ geben. Das werde sich auch beim künftigen Führungspersonal bemerkbar machen.
Der bisherige Parteichef Philipp Rösler hatte zuvor erklärt, er wolle mit seinem Rückzug von der Parteispitze auch die Verantwortung für den „bittersten Abend“ nach einer Bundestagswahl übernehmen. Gemeinsam mit Rösler stellten auch alle anderen Mitglieder der Parteiführung ihre Ämter zur Verfügung.
Die neue FDP-Spitze soll noch in diesem Jahr auf einem Parteitag gewählt werden. Lindner will in dieser schwierigen Lage Verantwortung übernehmen, „um die liberale Partei zu erneuern und bei der nächsten Bundestagswahl zurück ins Parlament zu führen“, sagte er am Rande der Gremiensitzungen in Berlin. „Das ist eine schwierige Aufgabe, aber die FDP hat die Substanz und das Potential, zu alter Größe zurückzufinden.“
Es gebe ausreichend liberales Wählerpotenzial. „Das gilt es jetzt abzurufen“, so Lindner. Auch Rösler appelliert nochmal an die Parteimitglieder, jetzt nicht den Kopf in den Sand zu stecken: „Jetzt muss man die Ärmel hochkrempeln“, sagt der scheidende Parteichef.
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