Praxishonorare

Lindemann unterstützt Ärzte-Proteste

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Berlin -

Im Streit um das Ärztehonorar bekommen die Mediziner Unterstützung aus der FDP-Fraktion. Die Forderungen der Krankenkassen nach einer Kürzung des Honorars lehnte der FDP-Gesundheitsexperte Lars Lindemann strikt ab. „Es trifft genau die Falschen“, sagte er. „Das ist ein Beitrag zur flächendeckenden Demotivation.“

 

Die bereits angekündigten Ärzte-Proteste würde er unterstützen, sagte der Politiker. Die Kassenärzte fordern 3,5 Milliarden Euro mehr für 2013, während die Krankenkassen das Honorar für die rund 150.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten um rund 2,2 Milliarden Euro kürzen wollen.

„Die Stimmung in der Ärzteschaft ist hochexplosiv», sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler. „Da gibt es mehr als Unmut, wenn die Vergütung sinkt.“ Köhler warf den Kassen Spiel mit falschen Zahlen vor. „Wenn die Krankenkassen am Grundsatz festhalten, die Preise von den Leistungsmengen abhängig zu machen, ist das für uns ein Casus Belli», sagte er. „Das wäre gegen das Gesetz. Wir müssten es rechtlich überprüfen lassen.“

Verschiedene Ärzteverbände haben bereits Proteste und Praxisschließungen angekündigt. Köhler betonte, er habe Verständnis, vermied aber einen direkten Aufruf zu Protesten. Am Samstag wollen Vertreter der KBV, der KVen und andere Ärzteverbände in Berlin das weitere Vorgehen beraten.

Am Vormittag kommen Kassen- und Ärztevertreter in Berlin zusammen. Es könnte die abschließende Verhandlungsrunde sein. Bei dem Treffen ist ein unabhängiger Vorsitzender anwesend, der mit seinem Votum den Ausschlag geben kann, wenn sich Kassen und Ärzte nicht einigen. Verhandlungen in der kommenden Woche sind nicht ausgeschlossen.

 

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