Versorgungsgesetz

Lindemann kritisiert Kompromisse dpa, 27.05.2011 10:53 Uhr

Berlin - 

Der FDP-Gesundheitspolitiker Lars Lindemann kritisiert die von der Koalition geplanten Maßnahmen gegen den Ärztemangel: „Das Versorgungsgesetz leidet unter den vielen Kompromissen zwischen Bund, Ländern und Fraktionen“, sagte Lindemann. So sei er skeptisch, „ob uns das Herumdoktern an der Bedarfsplanung weiterbringt“, sagte der Bundestagsabgeordnete, der hauptberuflich MVZ für eine Krankenhausgesellschaft und eigene Firmen betreibt.

Nach monatelangen Verhandlungen hatten sich Bund, Länder und Koalitionsfraktionen auf ein Gesetz gegen den Ärztemangel vor allem auf dem Land und für eine bessere medizinische Versorgung geeinigt. Die Länder konnten durchsetzen, dass sie Einfluss auf die ärztliche Bedarfsplanung und zwei Sitze im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bekommen. „Bürgermeister sollten nicht Wahlkampf über die Zahl der Doktoren in ihrer Stadt machen können“, mahnte Lindemann.

„Wir brauchen flächendeckend Zugang zu Hausärzten und für Notfälle zu Rettungskräften“, sagte er. Hausarzt auf dem Land zu sein, sei wirtschaftlich unattraktiv. „Deshalb müssen wir Hausärzte auf dem Land finanziell besser ausstatten.“ Allerdings könnten die Krankenhausstrukturen von heute nicht aufrecht erhalten werden: Bessere Strukturen müssten sich auch entfalten können. „Es darf nicht von vornherein ein Tabu sein, dass es auch mal einen Marktteilnehmer umreißt.“